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Viele Nachteile, kein Schutz“

Der DuMont Buchverlag verzichtet künftig auf den digitalen Kopierschutz DRM (Digital Rights Management) bei E-Books. Zuletzt hatte die Kritik an DRM zugenommen. Börsenvereinsvorsteher Heinrich Riethmüller richtete sich mit einem Appel an die Verlage. Auch Sortimenter glauben, dass der Kopierschutz dem Buchhandel schadet.

„Die mehrjährige Erfahrung zeigt, dass DRM viele Nachteile hat und gleichzeitig keinen wirklichen Schutz vor der illegalen Nutzung digitaler Inhalte bietet“, heißt es in einer Mitteilung von DuMont. Die technischen Bedingungen des Kopierschutzes würden sowohl vielen Handelspartnern den Verkauf als auch Lesern den Erwerb verschlüsselter E-Books erschweren.

Durch die Abschaffung von DRM will der Verlag alternative Plattformen zu Amazon und Apple (die jeweils mit eigenem Kopierschutz arbeiten) unterstützen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung eines ausgewogeneren E-Book-Markts mit vielen nebeneinander bestehenden Handelsplattformen.

DuMont setzt künftig bei E-Books auf den Schutz durch Wasserzeichen. Bis zum Herbst soll das E-Book-Programm umgestellt sein.

Folgende Verlage verzichten auf DRM:

  • Arche
  • Aufbau (nur teilweise)
  • Bastei Lübbe
  • BLV
  • Campus
  • Coppenrath
  • Cross Cult
  • Dr. Oetker
  • MairDumont
  • Edel
  • Edition Nautilus
  • Gabal
  • Grafit
  • Hanser
  • Haufe Lexware
  • Herder
  • Hoffmann und Campe
  • Jung und Jung
  • Langenscheidt
  • Matthes & Seitz
  • NZZ Libro
  • Oetinger
  • Orell Füssli
  • Panini
  • Patmos
  • Reclam
  • Schöffling
  • Ueberreuter
  • Wagenbach

(Auswahl, Quelle: Beam E-Books)

Kommentare

4 Kommentare zu "Viele Nachteile, kein Schutz“"

  1. Im KernVerlag haben wir immer schon auf Kopierschutz verzichtet, weil es uns in erster Linie um die Leser geht, die ein möglichst komfortables Lesen haben sollen, und nicht um Diebe.
    Die Raubkopierer werden ja auch vom Schutz nicht abgehalten, es gibt immer eine Technik, die den Schutz überwinden kann.

  2. „DuMont setzt künftig bei E-Books auf den Schutz durch Wasserzeichen.“ – Weiterhin bleibt unklar, was das bringen soll.

    Erklärung 1: Es geht wohl vor allem um ein Bedrohungsszenario: Jeder Ebook-Käufer ist ein potentieller Verbrecher/Pirat, und wenn unsere Anwälte mal schlechte Laune haben, werden wir Schauprozesse veranstalten, auch wenn sie wie das Hornberger Schießen ausgehen werden. Interessant, wie totalitär die angeblich so liberale Buchbranche ticken kann.

    Erklärung 2: Da die Autoren-Hunde Piraterie nicht so mögen und sich immer so lästig beschweren, wirft man ihnen den Knochen Soft DRM hin, damit sie die Klappe halten und man in den Verlagen nicht mehr über das lästige Thema nachdenken muss.

    Erklärung 3: Möge mir bitte mal jemand liefern! Marsmenschen?

  3. Simon Rüttimann | 12. März 2015 um 10:35 | Antworten

    NZZ Libro, der Buchverlag der Neuen Zürcher Zeitung, fehlt noch in der Liste der DRM-freien Verlage. Hat von Anfang an auf hartes DRM verzichtet.

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