Viele Branchenunternehmen arbeiten im Berufsalltag inzwischen mit Videos. Das ist der Kernbefund einer Online-Umfrage, die die „Deutsche Fachpresse“ und der Börsenverein im März 2017 unter knapp 700 Teilnehmern durchgeführt haben. Die beiden zuständigen Fachgruppen, die Arbeitsgruppe Live-Videostreaming, Webinare und Web-TV und die Börsenvereins-IG Digital untersuchten den Einsatz von Bewegtbild in Unternehmen der Buchbranche.
Einige Ergebnisse der Umfrage:
- Insgesamt kommen in einem Drittel der befragten Unternehmen Videoformate in der Kommunikation mit Kunden, Medien und der Öffentlichkeit oder mit den eigenen Mitarbeitern zum Einsatz.
- Bei den Verlagen beträgt der Anteil 42%, bei den Buchhandlungen 25%.
- Unabhängig von der Sparte steigt der Einsatz von Videos und Bewegtbildern mit der Unternehmensgröße sprunghaft an: Während nur ein Fünftel der Umfrageteilnehmer mit bis zu 5 Mitarbeitern Videos einsetzt, sind es in der Kategorie mit mehr als 50 Mitarbeitern drei Viertel. Ähnlich ist die Verteilung bei der kleinsten und der größten Umsatzgrößenklasse (bis 250.000 Euro: 18%, über 5 Mio Euro: 80%).
- 68% der Verlage, die Videoformate einsetzen, bieten ihren Kunden Produktvideos an. Danach folgen Event-Clips mit 39% und Tutorials mit 37%. Die häufigsten Ziele der Kundenvideos sind Abverkaufssteigerung (84%), Imagesteigerung (73%) und Kundenbindung (67%). Für die Ansprache von Medienvertretern und der interessierten Öffentlichkeit (z.B. Bewerber) setzen Verlage am häufigsten Imagefilme ein (29%). Zu internen Zwecken spielen Videos nur eine untergeordnete Rolle, gerade ein Viertel der Verlage, die Bewegtbild nutzen, setzen dieses für Mitarbeiter ein.
- Wie für Verlage, sind Produktvideos auch für Buchhandlungen, die Bewegtbild einsetzen, das meistgenutzte Videoformat für die Kundenansprache (54%). An zweiter Stelle folgen Imagefilme mit 29%. Auch für Buchhandlungen sind Abverkaufssteigerung (81%), Imagesteigerung (68%) und Kundenbindung (68%) die häufigsten Ziele ihrer Kundenvideos. Im Bewegtbild-Einsatz für Mitarbeiter dominiert mit deutlichem Vorsprung das Webinar: Es ist mit 41% die am häufigsten eingesetzte Form und belegt deren Bedeutung für die Aus- und Fortbildung im Sortiment.
- Die häufigsten Vorbehalte gegen Videonutzung lauten: „Kein erkennbarer Mehrwert“ (39% Zustimmung) und „Keine Kompetenz im Unternehmen vorhanden“ (38% Zustimmung). Verlage, die überhaupt keine Videoformate einsetzen, begründen dies am häufigsten mit fehlenden Zielgruppen. Buchhandlungen wiederum sehen deutlich häufiger als Verlage das Problem der fehlenden Zeit.
Hier die kompletten Ergebnis-Charts der Studie:
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