Messen und Treffen in Corona-Zeiten: Auch der Comic-Salon in Erlangen öffnet in diesem Jahr um einen Monat verschoben und nur virtuell. Für die Verlage und ihre Programme ist eine Social-Media-Wall eingerichtet. Auch der Event der Max-und-Moritz-Preisverleihung fand digital statt.
Unter normalen Bedingungen wären Mitte Juni Zehntausende Comic-Interessierte zum 19. Internationalen Comic-Salon in Erlangen gepilgert und hätten die Verlagsstände mit den angereisten nationalen und internationalen Künstlern belagert. Doch in diesem Coronavirus-Jahr musste auch der Comic-Salon abgesagt werden. Für die Comic-Branche ist dies ein harter Schlag, denn das zentrale Event der deutschsprachigen Szene findet nur alle zwei Jahre statt und viele Veröffentlichungen werden in den Verlagen ganz gezielt auf diesen Termin hin geplant.
Der digitale Comic-Salon ist am 10. Juli gestartet. Genutzt wird dafür die Internet-Präsenz www.comic-salon.de, für deren Umsetzung sich der Veranstalter des Comic-Salons, das Kulturamt Erlangen, für eine erweiterte Social-Media-Wall des Anbieter FlypSite entschieden hat. Auf dieser Plattform werden sowohl eigene Inhalte des Comic-Salons als auch solche von Verlagen oder Organisationen eingespielt und das mittels eigener Kanäle auf sozialen Medien wie Youtube und Facebook.
Dauerhaftes Portal
Mit dieser für die sich beteiligenden Partner kostenlosen Social-Media-Wall will der Comic-Salon ein „nachhaltiges und betreutes Portal für Verlage, Künstler und Comic-Fans“ etablieren. Nachdem am Startwochenende eine Art Live-Event mit einem reichhaltigen Angebot an Comic-Inhalten generiert werden soll, wird die Seite danach als Plattform für die Comic-Szene bereitstehen, auf der man sich „immer wieder über Aktuelles in der Comic-Branche informieren, Neuerscheinungen präsentieren und Verlagsprogramme vorstellen kann“.
Konkret kann sich das Team um Festivaldirektor Bodo Birk etwa Lesungen, Trailer, Workshops oder Gewinnspiele vorstellen, aber auch Rundgänge durch die Verlagsräume, was besonders interessant bei den sprichwörtlichen „Küchentisch-Verlagen“ der Szene werden könnte. Ob der spannende Ansatz, der über die erzwungene Messe-absage hinausweisen soll, über die Corona-Zeiten hinaus trägt, muss sich zeigen.
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