Das im Jahr 2015 eingeführte Preismodell des Verzeichnisses Lieferbarer Bücher (VLB) sorgt in allen Bereichen der Datenqualität für eine Steigerung. 72,7 Prozent aller aktiven Titel im VLB erfüllten am Ende des ersten Quartals 2017 die Kriterien des Goldstatus. Die Zahl der Bücher, für die sowohl die bestätigte Angabe zur Lieferbarkeit als auch alle statusrelevanten Produktinformationen im System hinterlegt sind, ist damit um knapp 40 Prozent gegenüber Herbst 2016 gestiegen. Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hat der hohe Zuwachs bei der Thema-Klassifikation. Während Ende März 2015 nur für 12,9 Prozent der Titel die neuen Thema-Codes vergeben waren, verfügen inzwischen 84,4 Prozent der Bücher über diese Produktinformationen. Dank weiterer Automatisierung der Prozesse bei der Meldung, zum Beispiel durch Anbindung der Verlagsauslieferungen, liegt zudem für neun von zehn Titeln eine aktuell bestätigte Angabe der Lieferbarkeit im VLB vor.
Aktuelle Zahlen im Überblick
Die Vergleichswerte zu den statusrelevanten Angaben im VLB beziehen sich auf den Datenbestand zu Ende September 2016 bzw. Ende März 2017:
- Autor / Urheber: von 97,6 auf 98,0 Prozent
- Cover: von 82,0 auf 84,9 Prozent
- Produktsprache: von 96,8 auf 97,2 Prozent
- Umfangsangabe: von 95,9 auf 96,5 Prozent
- Verschlagwortung: von 79,4 auf 82,1 Prozent
- Hauptbeschreibung: von 82,8 auf 87,0 Prozent
- Thema-Klassifikation: von 65,4 auf 84,4 Prozent
Weiterentwicklung der bestehenden Standards
„Viele engagierte Kolleginnen und Kollegen in den Verlagen haben dafür gesorgt, dass umfassendes und kontinuierliches Metadatenmanagement bei den meisten Unternehmen inzwischen selbstverständlich in die Standardprozesse integriert ist. Die teils sehr beachtlichen Steigerungen bei der Datenqualität belegen diese tolle Entwicklung“, sagt Daniela Geyer, Leiterin Produktbereich VLB. „Während wir bei den bestehenden, quantitativ ausgerichteten Metadaten in manchen Bereichen langsam die Obergrenze des Möglichen erreichen, steckt in der qualitativen Auswertung von Metadaten noch einiges Potenzial. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit Vertretern aus allen Branchenbereichen an der Weiterentwicklung der bestehenden Standards im VLB und darüber hinaus, um so weitere Wettbewerbsvorteile für den Handel mit Büchern nutzbar zu machen.“
Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist der Workshop zum Thema inhaltliche Erschließung, der im März 2017 im Frankfurter Haus des Buches stattgefunden hat. Dabei hatten Branchenvertreter auf Einladung der MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH diskutiert, wie sich die Datenqualität durch einheitliche Definitionen, Best Practices und die eindeutige Orientierung am Suchverhalten von Buchhändlern und Kunden erhöhen lässt. Ergebnis war ein umfassendes Maßnahmenpaket.
Die Peergroup “Inhaltliche Erschließung” innerhalb der Interessengruppe (IG) Produktmetadaten im Börsenverein des Deutschen Buchhandels wird die Diskussionsergebnisse zur Definition der Kategorien Stichwort, Schlagwort und Such-Tag weiter ausarbeiten und die Ergebnisse zur allgemeinen Verfügung stellen. Zur Optimierung der Thema-Klassifikation analysiert die Peergroup “thema” ein angepasstes Warengruppen-Mapping. Um mehr Transparenz in den Umgang mit Metadaten bei Datenlieferanten und -empfängern zu bringen, bündeln die MVB und Herbert Barkmann ihre dahingehenden Kompetenzen und Initiativen. Dabei soll erhoben werden, welche Metadaten bei Warenwirtschaftsanbietern und Online-Händlern mit welcher Priorisierung verwendet werden und welche Informationen aus ihrer Sicht noch fehlen. Nach Abstimmung mit der IG Produktmetadaten werden die Ergebnisse dann beim zweiten MVB Data Summit am Mittwoch, 29.11.2017, präsentiert.
Kommentar hinterlassen zu "VLB: Goldstatus steigt um 40 Prozent"