Wenn die London Book Fair (LBF) am heutigen Montag im Veranstaltungskomplex Earls Court ihre Pforten öffnet, rechnet Messedirektor Alistair Burtenshaw zuversichtlich mit einem vollen Haus: Rund 1500 Aussteller haben sich angekündigt, das sind etwa so viel wie im Vorjahr, die sich auf zwei großzügige Messehallen verteilen. Weitgehend ausverkauft ist auch das Agentencenter.
Alle Augen sind in diesem Jahr auf das Gastland China gerichtet, das mit 181 Verlagen und über 1000 Verlagsmitarbeitern, Autoren und Offiziellen an der Themse Flagge zeigt. Dass die Chinesen ihren Auftritt bei der LBF ernst nehmen, zeigt ihr aufwendig gestalteter Pavillon, der mit 2100 qm so groß wie bei keinem Gastland zuvor ist. Den ersten Dissens hat es auch bereits gegeben: Exil-Chinesen und einige Medien kritisieren, dass das British Council „nur linientreue“ Autoren eingeladen habe.
Die Internationalisierung der Londoner Buchmesse setzt sich fort. Burtenshaw rechnet damit, dass 2012 die Zahl der Messeteilnehmer aus dem eigenen Land und der internationalen Besucher etwa gleich sein wird. Im vergangenen Jahr kamen 44% der 24 802 Besucher aus dem Ausland. Ihre Messepremiere feiern 70 neue Aussteller aus aller Welt: Zum ersten Mal sind Verlage aus Armenien, Ungarn, Litauen und Brasilien dabei.
Die deutsche Fahne hält nach wie vor die Frankfurter Buchmesse hoch, die wieder einen Gemeinschaftsstand organisiert hat. 17 Verlage sind mit von der Partie, darunter Bastei Lübbe, Ulmer und Coppenrath, außerdem die Barsortimente Libri und KNV.
Wie Frankfurt setzt auch London zunehmend auf ein breit gefächertes Rahmen- und Seminarprogramm mit insgesamt rund 400 Veranstaltungen. Den Auftakt macht bereits am Sonntag die „Digital Minds Conference“. Erneut steht an jedem der drei Messetage ein internationaler Erfolgsautor zum Anfassen im Mittelpunkt: Diesmal sind es Peter James, Patrick Ness und der Chinese Bi Feiyn.
Foto: London Book Fair
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