Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hat sich dem ostdeutschen Schriftsteller Ingo Schulze über seinen neuen Roman „Adam und Eveyln“, der nächste Woche im Berlin Verlag erscheint, unterhalten. Schulze, Chronist der Vor- und Nachwendezeit, erzählt von einer Liebe in den letzten Tagen der DDR und spielt bewusst mit dem Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies: Im Spätsommer 1989 sei unerwarteterweise eine Wahlsituation entstanden, die es so vorher nicht gab und die bald darauf auch wieder verschwinden sollte, weil der Osten verschwinden sollte, meint der Autor. „An dieser Stelle bricht viel auf, alle Selbstverständlichkeiten werden in Frage gestellt, nicht nur die des Ostens. Gehen oder Zurückgehen? Oder versucht man, die Wahlsituation zu erhalten, also den Urlaub zu verlängern? – Indem ich unsere Welt zu den alten Geschichten in Beziehung setze, messe ich eigene Erfahrung an Menschheitserfahrung.“
Auf die Frage, ob er mit seinem Roman eine magere Bilanz zur Wiedervereinigung ziehe, weil sein Held für den typischen ostdeutschen Verlierer stehen könne, sagt Schulze: „Interessanter als den West-Ost-Vergleich finde ich die Fragestellung: Wie hat sich der Westen durch den Kollaps des Ostblocks entwickelt? Mein Buch spielt auch auf die Hoffnungen an, die es damals gab, die große Befreiung, dass die hochgerüsteten Systeme sich nicht mehr feindlich gegenüberstehen. Damals hätte es vielleicht die Chance gegeben abzurüsten. Gemessen an den Hoffnungen und Möglichkeiten, die damals bestanden, eine wirklich andere Welt zu schaffen, fällt die Bilanz tatsächlich mehr als mager aus.“
Ingo Schulze: Adam und Evelyn. Berlin Verlag 2008, 18,00 Euro
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 40)
Verlage
Pendo: Nach einer Meldung der „Bild“-Zeitung räumt der Verlag ein, die Autobiographie von Kurt Beck „Ein Sozialdemokrat“ am 6. Oktober zu veröffentlichen.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 33)
Random House: Der Münchner Verlag gerät ins Visier der bayerischen Generalstaatsanwaltschaft: Sie durchsucht die Räume nach Unterlagen zu dem im Januar erschienenen Fantasy-Roman „Im Schatten des Elfenmondes“ von O. R. Melling.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 36)
Autoren
Henryk M. Broder: Die Landeszahnärztekammer von Rheinland-Pfalz verleiht ihren Hildegard-von-Bingen-Preis nicht an Peter Sloterdijk, sondern nun an Broder. Sloterdijk könne die Auszeichnung aus dringendem terminlichem Grund nicht entgegennehmen.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 33)
Franz Kafka: Ruth Klüger stellt in der „FAZ“-Serie ihren Kafka-Satz vor.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 36)
Joanne K. Rowling: Die Autorin veröffentlicht im Dezember ihr Märchenbuch „The Tales of Beedle the Bard“.
tagesspiegel.de, diepresse.com, spiegel.de
Medien & Märkte
Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit wächst wieder leicht, die Entwicklung am Arbeitsmarkt verliert generell an Dynamik.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 12), „Süddeutsche Zeitung“ (Seite 22), welt.de, fr-online.de
Inflation: Die Inflationsrate im Euro-Raum ist im Juli auf 4,1 Prozent gestiegen – der höchste Wert seit Beginn der europäischen Berechnung.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 12)
Metro AG: Deutschlands größter Handelskonzern legt aktuelle Zahlen vor: Real und Adler belasten die Quartalszahlen, der Umsatz legt 7 Prozent zu.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 17), „Süddeutsche Zeitung“ (Seite 23), welt.de
Hertie: Die Essener Warenhauskette will trotz Insolvenz vorerst weiter machen.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 19), stern.de
PC-Markt: Fujitsu-Siemens wurde als deutscher PC-Marktführer vom taiwanesischen Konkurrenten Acer von der Spitze verdrängt.
handelsblatt.com
Online
Google: Der Suchmaschinenbetreiber erwägt eine neue Investmentstrategie: die Gründung einer Risikokapitalsparte.
ftd.de
Szene
Rechtschreibreform: Vor zehn Jahren, am 1. August 1998, wurde sie eingeführt. Ein Jubiläum, bei dem es nicht viel zu feiern gibt.
fr-online.de
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