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Vom Spuren verwischen, suchen und finden

Die US-Autorin Joyce Maynard sorgte 1998 für Aufsehen in der literarischen Welt, als ihr autobiografisches Buch „At home in the world“ auf den Markt kam (in Deutschland als „Tanzstunden: mein Jahr mit Salinger“ ein Jahr später bei Piper erschienen). Darin veröffentlichte sie Details über ihre 25 Jahre zurückliegende Liaison mit der Literatur-Berühmtheit J.D. Salinger („Der Fänger im Roggen“, Rowohlt, KiWi). Heute ist Maynard vor allem als belletristische Autorin aktiv. Hierzulande führt Goldmann zwei ihrer Titel im Programm: 2012 wurde ihr Roman „Das Leben einer anderen“ herausgegeben. Ein Jahr zuvor ist „Der Duft des Sommers“ erschienen, der jetzt unter dem Originaltitel „Labor Day“ in die Kinos kommt.
Zum Inhalt: Adele (Kate Winslet) lebt mit ihrem 13-jährigen Sohn (Gattlin Griffith) zurückgezogen in einer Kleinstadt an der US-Ostküste. Beim Einkaufen werden sie von einem Verletzten (Josh Brolin) angesprochen, den sie bei sich aufnehmen. Wie sich herausstellt, ist der liebenswerte Mann ein entflohener Sträfling. Zwischen Adele und dem Flüchtigen entwickelt sich eine innige Liebe und auch zum Sohn knüpft er väterliche Bande. Doch die Polizei gibt die Suche nicht auf und verfolgt seine Spur.
„Labor Day“, Filmstart: ab 8. Mai

Hier ist der Trailer:

Weitere Filmstarts mit Buchbezug am 8. Mai:
„Der letzte Mentsch“

Marcus Schwartz (Mario Adorf) hat Auschwitz überlebt. Um ein normales Leben führen zu können, hat er versucht, zu vergessen und seine jüdischen Wurzeln zu verleugnen. Im hohen Alter überkommt ihn auf einem jüdischen Friedhof jedoch der Wunsch, auf einem solchen bestattet zu werden. Dem steht im Wege, dass er dazu nachweisen muss, dass er Jude ist. Da es in Deutschland keine eindeutigen Beweise dafür gibt, geht er mit der jungen Deutschtürkin Gül (Katharina Derr) auf Spurensuche in seine alte Heimat Ungarn.

„Der letzte Mentsch“ ist ein Film von Pierre-Henri Salfati, der auch gemeinsam mit Almut Getto für das Drehbuch verantwortlich zeichnet. Daraus ist in Zusammenarbeit mit Alexander Schuller der gleichnamige Roman entstanden, der seit Februar beim Insel Verlag im Programm geführt wird.

Hier ist eine Vorschau:

„Ai Weiwei – The Fake Case“

Im Berliner Martin-Gropius-Bau findet derzeit unter dem Titel „Evidence“ die bislang größte Einzelausstellung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei statt. Bei Prestel liegt mit „Ai Weiwei – Evidence“ der Katalog zu der Schau vor. Beim Galiani Verlag wurde Ais „verbotener Blog“, so der Untertitel, „Macht euch keine Illusionen über mich“ dieses Jahr neu aufgelegt. Weitere Titel von und über den Künstler und Dissidenten finden sich beispielsweise bei Hanser („Ai Weiwei spricht“, 2011), Hatje Cantz („Shanshui“, 2011) oder Distanz („Ai Weiwei“, 2011).

In „Ai Weiwei – The Fake Story“ wird der Alltag des Regimekritikers begleitet. 2011 wurde er von den Behörden entführt. Seit seiner Freilassung knapp drei Monate später steht er unter Hausarrest und ständiger Beobachtung – zu seiner Ausstellung in Berlin darf er aller Voraussicht nach nicht reisen. Die Dokumentation von Andreas Johnsen zeigt, wie Ai aus seiner Kunst Kraft und das nötige Durchhaltevermögen für seine Auseinandersetzung mit dem kommunistischen Regime zieht.

Hier ist ein Vorgeschmack:

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