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Von Kundenminus und Bonplus

Immer weniger Deutsche zieht es zum Bummel in die deutschen Einkaufsstraßen. So hat das Handelsberatungsunternehmen Experian Footfall für das Gesamtjahr 2014 im Schnitt 3% weniger Kunden im Einzelhandel gezählt. Auch im 1. Halbjahr 2015 hat sich der Rückgang in der Kundenfrequenz fortgesetzt.

Das spürt auch der stationäre Buchhandel deutlich, wie die aktuelle Buchhandelsumfrage von buchreport belegt:

  • Gut 60% der befragten Buchhändler gibt an, dass die Zahl der Käufer im 1. Halbjahr 2015 rückläufig gewesen sei.
  • Bei einem Fünftel ist die Zahl der Kunden an der Kasse sogar um mehr als 5% zurückgegangen.
  • Lediglich 17% berichten hingegen von gestiegenen Käuferzahlen, teils bedingt durch Schließungen anderer Buchhandlungen.

Immerhin: Im selben Zeitraum ist der Durchschnittsbon bei knapp 40% der Befragten um mindestens 1 bis 5% angestiegen. Das Plus auf dem Kassenbon kann die Umsatzverluste durch weniger Kunden nicht immer kompensieren. Mehr als ein Drittel der Buchhändler vermeldet trotz größerer Bonsummen unterm Strich Umsatzrückgänge.

Zur buchreport-Buchhandelsumfrage Juli 2015:

Die buchreport-Umfrage im stationären Buchhandel erfolgte Mitte Juli 2015 nach E-Mail-Aufforderung online und anonym; statistisch ausgewertet wurden 245 vollständig ausgefüllte Fragebogen.

Die Teilnehmer setzen sich so zusammen:

  • 53% sind kleinere Buchhandlungen mit bis zu 500?000 Euro Jahresumsatz.
  • 29% setzen 500?000 bis 1 Mio Euro um.
  • 12% setzen mehr als 1 Mio Euro um.
  • 6% machten dazu keine Angaben.

Den vollständigen Artikel lesen Sie im buchreport.express 31/2015, hier zu bestellen.

Kommentare

1 Kommentar zu "Von Kundenminus und Bonplus"

  1. Die stationären Buchhandlungen (gemeint sind jetzt auch die mittelgroßen und die Nischen-Buchhandlungen) haben immer noch das Plus einer guten Kundenberatung bei den Lesern, die zu ihnen in die Ladengeschäfte kommen.
    Dagegen treten die Großbuchhandlungen eben massiver in ihrer Werbung der der Gestaltung ihrer großen Verkaufsräume auf.
    Es ist aber leider auch so, dass bei einer Vielzahl der Medien die Verlockung nicht ausbleibt, diese auch zu kaufen und längerfristig zu erwerben.
    Trotzdem sollte dies aber bei den Buchhandlungen im übertragenen Sinn noch ,kein Untergang der Literatur` bedeuten.
    Der Buchhandel wird letztendlich in etwas reduzierter Form, aber dann in einer Spezialisierung auf die effektiven Kundenwünsche reagieren müssen. Nur dann wird er noch in einer vertretbaren Schiene überleben.
    Gibt es aber eine Konkurrenz in einer kleineren Stadt, so wird dieses Überleben schwieriger und der zu verteilende Kuchen am Umsatz wird kleiner werden.
    Trotzdem muss man aus dieser ständigen negativen Stimmung der Buchbranche irgendwie herauskommen.
    Gerade deshalb ist noch mehr eine vortreffliche Bedienung des Kunden in den Buchhandlungen gefragt.
    Und immer wieder muss auch Literatur, verpackt in Büchern, überzeugend angeboten werden.
    Nicht zu vergessen sind gut dekorierte Schaufenster, welche die Leser auf die Buchhandlung zum Eintreten einladen können.
    Und in der Buchhandlung hat dann der Buchhändler/die Buch-
    händlerin im Verkaufsgespräch eine Beziehung zum Leser
    aufzubauen. Und nur durch eine Bereitschaft des Buchhandlers,
    für den Kunden auch wirklich da zu sein, kommt dann auch eine
    Kundenbindung zustande.
    Jedenfalls wird der Buchhandel durch jammern nicht froh.
    Was jetzt zählt, sind innovative Maßnahmen, die nach vorne
    längerfristig abzielen und auch Potenziale freisetzen können.
    Es fehlen oft heute auch durchschlagende Ideen. Und man
    sollte sich da nicht nur auf die Leitungen mancher Firmen verlassen. Oft kommen auch schlagkräftige Vorschläge von den eigenen Mitarbeitern, also den Kollegen und Kolleginnen.
    Notwendig und damit ganz ohne Zweifel ist auch ein tolles ,Outfit` einer Buchhandlung. Da muss also das Thema Werbung von innen und außen einfach stimmig sein.
    Dies bedeutet eine Kundenkartei, die gepflegt ist und eine Gestaltung der Buchhandlung, wo der Kunde schon von außen sieht und mit dem ,inneren Bauchgefühl` das Geschäft mit einem ,inneren Ausruf`:, Also, da ist aber heute was los` betritt.
    Und so soll es doch sein: Der Buchleser möchte in seiner Buchhandlung überrascht werden und sei es nur durch einen toll aufgemachten einladenden Büchertisch mit den laufenden Neuerscheinungen.
    Und da merkt der Leser:, Hoppla, meine Buchhandlung ist ja plötzlich ganz anders geworden`.
    Wenn diese Überzeugung beim Kunden sich längerfristig zeigt, dann hat die Buchhandlung sich effektiv für eine Kundenbindung eingesetzt.
    Also Mut, Zuversicht und Innovation in die Buchbranche jetzt hinein.
    Man muss und kann jetzt noch etwas verändern.
    Und dies liegt aber an jeder einzelnen Buchhandlung, da auch für sich etwas zu tun und es auch wollen.
    Und nur gemeinsam, also Chefs mit den Kollegen/Kolleginnen, müssen nach innovativen Planungen, also dem Soll/Ist-Vergleich bestimmte Ziele erreichen.
    Und dies gelingt eben nur in einem Miteinander in Gesprächen, Vorschlägen und Ideenbörsen zur Gestaltung und Umsetzung in der Buchhandlung.
    Es darf aber auch ,Mut zur Lücke` sein. Und dann kommen doch die Verbesserungsvorschläge, die zumeist letztendlich überzeugend sein können.
    H. Kraft
    H. Kraft

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