Das Rettungs-Motiv übt eine Faszination auf Menschen aus – vielleicht, weil der Stoff dazu direkt dem Leben entstammt.
Jeder kennt das: Rettungsfahrzeuge, die mit Blaulicht und ohrenbetäubendem Getöse an uns vorbeibrausen oder uns mit ihrem Sirenengeheule noch aus der Ferne aufschrecken. Aber haben Sie sich schon einmal vorgestellt, Sie selbst müssten gerettet werden?
Was wissen wir von jenen, die da retten, was von jenen, die gerettet werden?
Das Buch „von Rettern und Menschen – Beachtung einer Lebenswelt“
nähert sich diesem allgegenwärtigen und doch kaum beschriebenen Thema auf ungewöhnliche, fantasievolle Weise.
Mit unterschiedlichen Stilmitteln und aus diversen, oft überraschenden Blickwinkeln präsentieren Menschen ihre Rettungsgeschichten: reale, fiktive, dramatische, poetische, bedrückende, beglückende – ein Kaleidoskop an tatsächlicher, erfühlter und oft verdrängter Lebenswirklichkeit:
Kollegen eines Rettungsteams halten über ein Jahr lang Spuren ihrer Arbeitseinsätze in spontanen Bildern fest, dokumentieren ihren eigenen Blick auf das Geleistete und Erlebte jenseits der Medienberichterstattung.
Ein Fotograf porträtiert die Retter am Ende eines anstrengenden Arbeitstages in Schwarz-Weiß-Fotografien und lässt den Menschen hinter seiner Tätigkeit hervortreten. Persönliche Kommentare ergänzen das Bild.
Eine Künstlerin verweist mit ihren Zeichnungen auf die Intensität der Begegnungen und betont so die Gefühlsebene und das scheinbar Verborgene. Zugleich wird ein emotionaler Zugang zu den Erfahrungen und Bedürfnissen jener Personen gewährt, die sich in extremen Situationen der rettenden Hand eines anderen überlassen oder mitunter auch verweigern.
Wie vielschichtig Sichtweisen und Erlebnishorizonte sein können, ist in den berührenden Rettungstexten der schreibenden Menschen zu lesen. Sie klingen nachdenklich, zuweilen traurig, auch humorvoll, eigensinnig, doch nie mutlos.
Das Buch „von Rettern und Menschen – Beachtung einer Lebenswelt“ deutet auf Aspekte hin, die jenseits der körperlichen Versorgung liegen. Es zeigt, dass bei der Bewältigung von Krisen stets auch Fragen nach dem Sinn und der persönlichen Bedeutung mitschwingen.
Sie sehen einen Retter auf der Straße. Sollten Sie ihn ansprechen?
Es könnte eine gute Begegnung werden.
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