Rund 180 Verlage haben sich in Japan zusammengeschlossen, um eine Digitalisierungsoffensive zu starten. Unter dem Dach von „Shuppan Digital Kikou“, so der Name des Joint Venture, sollen 1 Mio Titel ins E-Book-Format konvertiert werden.
Die wichtigsten Koordinaten des Projekts:
- Vor dem Hintergrund, dass bislang neben rund 140.000 E-Comics nur rund 50.000 digitale Publikums-Buch-Titel in Japan vorliegen, haben sich die Verlage zum Ziel gesetzt, 1 Mio Titel ins E-Format zu konvertieren. Volumen der Aktion: umgerechnet rund 11 Mio Euro.
- Unter den Verlagen sind Schwergewichte wie Kodansha und Shueisha.
- Das Gros der Investitionen für das Projekt stammt von den beiden Druckdienstleistern Dai Nippon und Toppan Printing.
- Im Schulterschluss wollen die Verlage auch ihre Verhandlungsposition gegenüber Amazon (mit dem Kindle-Programm in Japan noch nicht gestartet) und anderen E-Book-Anbietern verbessern.
Dass Japan im E-Book-Bereich noch digitales Entwicklungsland ist, zeigt sich daran, dass
- die E-Reader-Penetration 2011 laut AT Kearney bei unter 0,1% lag. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Anteil bei 0,6%.
- nur 1,6% der Bevölkerung im vergangenen Jahr Tablets einsetzte (Deutschland: 3,2%).
AT Kearney schätzt das Volumen des asiatischen E-Book-Markts auf 250 bis 270 Mio Euro; ein Viertel entfalle dabei auf Japan.
Mehr zum japanischen Buchmarkt ist hier zu lesen. Mehr zur Digitalisierungsoffensive im neuen buchreport.express 10/2012 (hier zu bestellen).
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