Fehler: Ein Blanvalet-TB bei Libreka mit Wasserzeichen erhältlich.
Zum Wochenauftakt schien das DRM-Totenglöckchen immer lauter durch die Branche zu klingen, doch am Ende war’s falscher Alarm: Die Auslieferung von Random-House-Titeln ohne harten Kopierschutz über die MVB-Tochter Libreka erfolgt wegen eines technischen Fehlers.
buchreport hat sich in einem Webinar den Perspektiven von DRM gewidmet. Inhalte:
- Kopierschutz-Möglichkeiten im Überblick
- Unterschiedliche DRM-Systeme im Vergleich (Apple, Amazon, Adobe)
- Kopierschutz-Optionen der Shops für Verlage und im Endkundenverhältnis
- Perspektiven des neuen Adobe-Kopierschutzes: Wie sieht die Epub3-Unterstützung aus?
- Diskussion mit Verlagen: Geht es auch ohne DRM?
Hier kann das Video zum Webinar bestellt werden
Unter der Überschrift „Random House sagt Adobe DRM ade“ sorgte das E-Reading-Blog lesen.net am Montag für viel Aufmerksamkeit in der Branche. Mitglieder des lesen.net-Forums hatten bereits vergangene Woche entdeckt, dass im großen Stil Random House-Titel mit Wasserzeichen statt hartem Kopierschutz angeboten werden, u.a. auf libreka.de und dem von Libreka belieferten Shop von Osiander. Eine stille Abkehr von Adobe, wo der Versuch, den Kopierschutz zu verbessern (auf Kosten älterer Reader), zuletzt für Verärgerung in der Branche sorgte? Gesellt sich die Bertelsmann-Tochter zu Bastei Lübbe und Hoffmann und Campe, den einzigen größeren Publikumsverlagen, die auf DRM verzichten?
Am Montag-Abend folgte schließlich die Aufklärung durch Random House. Es handele sich um einen technischen Fehler. Laut MVB-Chef Ronald Schild gab es bei Random House eine technische Umstellung bei der Lieferung von Metadaten, dies sei von den Libreka-Systemen falsch interpretiert worden. Das Problem sei bereits größtenteils behoben worden. Rund eine Woche lang seien die Random House-Titel auf libreka.de und in angeschlossenen Shops ohne DRM angeboten worden.
Ganz abwegig erschien der Abschied vom harten Kopierschutz durch RH nicht, aus Unternehmenskreisen ist zu hören, dass seit Monaten darüber intern diskutiert wird. Ein Abschied des größten deutschen Publikumsverlags würde zweifelsohne Signalwirkung entfachen und vermutlich andere Buchkonzerne zur Nachfolge animieren. Ähnlich wie in den Niederlanden, wo der größte Verlag De Arbeiderspers/A W Bruna im Januar 2013 auf einen DRM-Schutz verzichtete und laut einer Studie inzwischen 96% aller verkauften E-Books „nur“ mit dem kundenfreundlicheren Wasserzeichen versehen sind.
Ich würde gerne mal eine Stellungnahme von Random House lesen, in der darauf eingegangen wird, ob Kundenservice und kundenorientiertes Handeln wirklich nur durch technische Defekte unabsichtlich zustande kommen können.
Denn welchen Vorteil ein Buchkäufer durch DRM haben soll, konnte mir bisher noch kein Mensch erklären.
Da ich auf Adobe DRM verzichte, bedeutet das für mich schlicht ein Kaufverbot von Random House Büchern.
Ich bin mal gespannt, ob das ignoriert wird, oder ob Service für Random House doch mehr als ein technischer Defekt ist.
Für Buchhandlungen hätte die DRM-Freiheit den Nutzen, das es einfacher werden könnte, in der Buchhandlung eBooks zu verkaufen.
das wäre einmal eine Aktion….. hihi – wäre aber für die Buchhändler und auch für die Verlage gut. Amazon ist eh da, dann auch deren hervorragende Systeme nutzen und die nie funktionierenden MVB / BOEV Systeme abschalten und das Geld lieber sparen.
Dann brauchen die auch keine Millionen für Achtung Buch Kampagnen mehr zu machen……
Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger verstehe ich, warum DRM überhaupt noch von irgendjemandem verwendet wird. In erster Näherung würde man ja denken, das ist, weil DRM gegen Piraterie hilft. Das ist aber bekanntlich nicht der Fall: DRM fördert Piraterie! Leute, auch potentiell kaufwillige, gehen auf Piratenseiten, weil sie dort sicher sein können, „saubere“ Bücher zu kriegen, zum Beispiel solche, die dann nicht bei Übertragung vom alten auf den neu gekauften Reader „technische Probleme“ machen. Es ist ohnehin nur eine Minderheit der Ebook-LESER, die Ebooks KAUFT (leiht? lizensiert? – Das ist bei Ebooks ja auch nicht wirklich klar). Sollte man der das Lese-Leben nicht so leicht wie möglich machen?
Will man was gegen Piraterie machen, gibt es dafür effektive Methoden. DRM gehört sicherlich nicht dazu.
Was soll uns das sagen? Es fließen Millionen in libreka! und es fließen weitere Millionen in das neue VLB – und die Qualität wird wohl ähnlich sein. Liebe Kollegen, hört endlich auf die Produkte der MVB zu benutzen und wendet Euch guten und funktionierenden Produkten zu. Bereits jetzt benutzen meine Kollegen nicht den VLB Zugang sondern schauen beim Konkurrenten Amazon in den Katalog. Da stimmen wenigstens die Ergebnisse.
Wir sollten auf den nächsten Buchtagen einfach mal Amazon einladen und mit denen reden ob die nicht die Rolle der Barsortimenter und des VLB übernehmen wollen. Mit guten Provisionen für BH beim bestellen und der kostenlosen Nutzung des Katalogs. Dann haben wir doch schon viel gespart und werden wenigstens gut bedient. Und dann weg mit dem Börsenverein….die verprassen nur unser Geld auf irgendwelchen Treffen der Länder und unsinnigen Vorstößen die eh nichts bringen. Lasst uns neu anfangen. Wenn ich einen Gegner nicht besiegen kann arrangiere Dich mit ihm…..