Sie repräsentiere als Schweizer Marke Werte, die der Schweizer Kundschaft bekannt sei. Allerdings geschehe die Umstellung Schritt für Schritt, damit keine Kunden verunsichert würden.
Im buchreport.express 24/2013 hatte Michel Kunz, seit 2010 Chef von Orell Füssli, sich zum Joint Venture geäußert:
Der Buchmarkt schwächelt, die Filialisten verzeichnen deutliche Einbußen. Warum trennen Sie sich nicht von der Sparte?
Im Rahmen von Strategieüberprüfungen haben wir alle Varianten untersucht. Gewählt wurde dann die für unser Unternehmen zum heutigen Zeitpunkt beste Variante. Es zeigte sich, dass die Bildung des Joint Ventures zu einer nachhaltig wirkenden Erfolgsposition im Schweizer Markt führt. Wir sind zudem überzeugt davon, dass der Schweizerische Buchmarkt attraktiv bleibt.
Wie wird aus zwei schwächelnden Unternehmen ein starkes?
Es sehen sich beide Unternehmen überhaupt nicht im Krankenstand. Die eingehende Prüfung im Rahmen der Verhandlungen hat ergeben, dass hier zwei Partner zusammengehen, welche nicht aus der Not heraus reagieren, sondern die Marktentwicklung genügend früh antizipieren, um daraus die richtigen Schlussfolgerungen abzuleiten. Ein rückläufiger Markt führt in der Regel zu einer Konsolidierung der Marktteilnehmer. Durch den Zusammenschluss verfügen wir über ein in der ganzen Deutschschweiz präsentes Filialnetz. Wir werden in der Administration, in der Logistik und im Einkauf Synergien nutzen und dadurch Kosten einsparen können.
Der Zusammenschluss ist eine Kampfansage insbesondere an Amazon. Welche Waffen schweben Ihnen vor?
Die Orell Füssli Thalia AG ist ein Schweizer Unternehmen, entstanden aus zwei etablierten Firmen. Wir werden auch in Zukunft auf den stationären Handel setzen. Wir glauben, dass die Kombination von starkem stationären Geschäft mit kompetenter Beratung und attraktivem Online-Angebot eine echte Alternative zu den eher anonymen globalen Anbietern ist. Und wir glauben, dass Schweizer Kunden gerne bei einem Schweizer Unternehmen einkaufen, das ihre Bedürfnisse kennt, in der Schweiz Arbeitsplätze schafft und Lehrlinge ausbildet.
Amazons Kern-Waffe ist der Preis, Ihre der Service vor Ort. Reicht das?
Es ist Sache des Kunden, sich für seinen Buchhändler zu entscheiden. Dem einen ist der Preis wichtig, dem anderen die Beratung oder die Möglichkeit, die Ware auf dem Heimweg direkt bei der Filiale abzuholen, um Zeit zu gewinnen.
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