Die Bundeshilfen gehen an der existenziellen Not von Autoren und Übersetzern vorbei, meldet sich der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS) zu Wort. Auf nationaler Ebene habe es bisher keine Kompensation für die Einkommensverluste von Autoren und Übersetzern gegeben, auch gebe es keine länderübergreifenden Gesamtpakete, um sie vor der zweiten und dritten Welle der Krise zu schützen. „Deutschland braucht nicht nur ein Bekenntnis zur Buch- und Wissenskultur, sondern muss diese Kultur auch durch Budgets und neue Kulturgesetze untermauern. Die arme Poetin ist inzwischen gesellschaftliche Realität geworden“, sagt die VS-Bundesvorsitzende Lena Falkenhagen.
Der VS fordert die Politik auf, mit den Autorenverbänden Konzepte zur Rettung der literarischen Vielfalt zu entwickeln, und zwar durch:
- einen Fond für den Buchbetrieb (Buchhandlungen, Literaturhäuser, Verbände, Bibliotheken, Schulen etc.) für von März 2020 bis Ende 2020 ausgefallene Lesungen, mit denen diese die Ausfallhonorare wenigstens teilweise den Autoren gegenüber ausgleichen können.
- einen Fond, der es Veranstaltern von literatur- und buchnahen Formaten erlaubt, Zuschüsse für Honorare und Reisekos- ten zu beantragen.
- einen Fond für Online-Auftritte, -Lesungen und -Seminare etc. von Autoren. Dafür müsse eine rechtssichere Plattform mit Bezahlfunktion für das Publikum geschaffen werden.
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