Es ist ein erwartbarer Befund, der aber jetzt auch in Zahlen nachweisbar ist: Die Anzahl wissenschaftlicher Artikel über „Corona“, „Sars CoV 2“ und „Covid19“ hat seit Beginn der Pandemie signifikant zugenommen. Weltweit knapp 11% aller wissenschaftlicher Artikel sind seither zu Corona erschienen.
Die Forschungstätigkeiten hat der Software-Anbieter VUB Paperboy analysiert, eine IT-Ausgründung des Kölner Fachinformationshändlers VUB. Mit dessen Software lassen sich systematisch wissenschaftliche Aufsätze in internationalen Zeitschriften, Online-Journals und Datenbanken erfassen. Für die aktuelle Analyse wurden rund 600.000 wissenschaftliche Artikel in 14.000 Journals ausgewertet, die seit Anfang Dezember 2019 erschienen sind. Die Studie untersucht die Big Data aus den systematisch eingesammelten Inhaltsverzeichnissen internationaler, wissenschaftlicher Abos. Dazu zählen neben 1.500 juristischen Quellen auch zahlreiche medizinische, naturwissenschaftliche und technische Journale und Datenbanken.
Der Befund: Seit der ersten Meldung der Lungenerkrankung am 8. Januar hat sich der wissenschaftliche Fokus weltweit und disziplinübergreifend auf das Thema gerichtet. „Die Ergebnisse sind beeindruckend, denn weder die australischen Buschbrände noch der Brexit hatten jemals mehr als 1% Anteil an wissenschaftlichen Artikeln“, sagt Christian Preuss-Neudorf, Geschäftsführer von VUB Paperboy. Die Zahlen zeigten zudem die Dringlichkeit, mit der das Thema in den unterschiedlichen Fachgebieten behandelt wird:
- Die medizinische Forschung macht mit 61,3% den größten Teil der Fach-Aufsätze aus.
- Mit deutlichem Abstand folgen juristische Artikel (7,2%) und Veröffentlichungen in der Fachrichtung Biologie (5,1%).
- Die Felder Wirtschaft (4.9%) und Politik (1,7%) haben sich bislang noch am wenigsten mit dem Thema Corona befasst. Hier sei es spannend abzuwarten, bis Kosten und Alternativen der Coronapolitik bewertbar sind, so Preuss-Neudorf.
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