Nicht nur auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt haben die kleineren unabhängigen Verlage einen großen Auftritt mit zahlreichen Veranstaltungen und Preisvergaben, auch die Zahl an regionalen Independent-Messen wächst:
- Am 5./6. Mai findet erstmals die KasselBuch statt, bei der rund 30 unabhängige Verlagshäuser und Kleinverleger aus der Region und dem gesamten Bundesgebiet ihre Programme präsentieren.
- Ebenfalls unter Beteiligung vor allem von Indie-Verlagen wie u.a. Weissbooks, Westend und Schöffling ist voraussichtlich für den Herbst in der Naxoshalle in Frankfurt eine Verlagsschau der in der Stadt ansässigen Verlage in Form einer Publikumsmesse geplant.
Derzeit laufen noch die Verhandlungen, berichtet Weissbooks-Verlegerin Anya Schutzbach auf buchreport-Anfrage. Und: Die Situation für unabhängige Verlage sei zwar nach wie vor schwierig, aber der Buchhandel habe erkannt, dass die Programme der Indies attraktiv seien.
Obgleich die Bestsellerlisten insgesamt von großen Verlagen und vor allem von den Buchkonzernen Random House, Holtzbrinck und Bonnier geprägt werden, können doch auch die Indie-Verlage immer wieder Platzierungen in den SPIEGEL–Bestsellerlisten sowie den in buchreport veröffentlichten Anschluss-Rankings der Plätze 21 bis 50 erreichen. Aktuell haben sich auf den vorderen Plätzen u.a. dort platziert:
- Matthes & Seitz mit Éric Vuillard („Die Tagesordnung“)
- Westend mit Franz Keller („Vom Einfachen das Beste“)
- Corso/Verlagshaus Römerweg mit Elke Heidenreich („Alles fließt“).
Eher zu den „Schwellenverlagen“ gehört Kunstmann, der aktuell mit Axel Hacke („Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“) auf der SPIEGEL-Liste steht.
Überblick über meistverkaufte Indie-Titel
buchreport veröffentlicht seit 2017 Bestsellerlisten der Indie-Verlage in seinem halbjährlichen „Indie-Katalog“ sowie auf Indie-publishing.de. Welche Belletristik- und Sachbuch-Titel im März und April am stärksten nachgefragt wurden, zeigt die folgende Tabelle:
Meistverkaufte Titel aus kleineren Indie-Verlagen | ||
Belletristik | ||
1 | Vuillard: Die Tagesordnung (Matthes & Seitz) | 18,00 |
2 | McGuire: Nordwasser (Mare) | 22,00 |
3 | Rina: Animant Crumbs Staubchronik (Drachenmond) | 16,90 |
4 | Brunt: Sag den Wölfen, ich bin zuhause (Eisele) | 20,00 |
5 | Montfort: Frauen, die Blumen kaufen (Thiele & Brandstätter) | 20,00 |
6 | Leyshon: Die Farbe von Milch (Eisele) | 18,00 |
7 | Bargum: Nachsommer (Mare) | 18,00 |
8 | Flasar: Herr Kato spielt Familie (Wagenbach) | 20,00 |
9 | McGregor: Speicher 13 (Liebeskind) | 22,00 |
10 | Loschütz: Ein schönes Paar (Schöffling) | 22,00 |
11 | Disher: Leiser Tod (Unionsverlag) | 22,00 |
12 | Reina: Lichter auf dem Meer (Thiele & Brandstätter) | 15,00 |
13 | Fallwickl: Dunkelgrün ist fast schwarz (Frankf. Verlagsanstalt) | 24,00 |
14 | Camenisch: Der letzte Schnee (Urs Engeler) | 19,00 |
15 | Hardinghaus: Ein Held dunkler Zeit (Europa) | 19,90 |
Sachbuch | ||
1 | Heidenreich: Alles fließt (Corso) | 24,90 |
2 | Keller: Vom Einfachen das Beste (Westend) | 24,00 |
3 | Yücel: Wir sind ja nicht zum Spaß hier (Edition Nautilus) | 16,00 |
4 | Barsky/Coloma: Der falsche Amerikaner (SCM Hänssler) | 19,95 |
5 | Wisnewski: Verheimlicht, vertuscht … 2018 (Kopp) | 14,95 |
6 | Thiers: Serienmörder der DDR (Kirchschlager) | 19,05 |
7 | Freimuth: Lehrer über dem Limit (Europa) | 16,90 |
8 | Ebner: Wut (Theiss) | 19,95 |
9 | Hastrich/Lueg: Das Schönste an uns sind wir (Eisele) | 16,00 |
10 | Hamdo: Fern von Aleppo (Edition Körber) | 17,00 |
11 | Paulsen: Deutschl. außer Rand u. Band (Macht-Steuert-Wissen) | 22,90 |
12 | Ginsburg: Die Reise ins Ich (Das Neue Berlin) | 17,99 |
13 | Neuhauser: Ich war mein größter Feind (Brandstätter) | 21,90 |
14 | Goldsworthy: Piano Lessons (Urachhaus) | 24,00 |
15 | Schulte: Kontrollverlust (Kopp) | 19,95 |
Erhebungszeitraum: März/April 2018, Preies in Euro, Datenbasis: Handelspanel Media Control |
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