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Wachsende Präsenz illustrierter Geschichten

Klaus Schikowski (Programmleiter Comic/Graphic Novel bei Carlsen), Sarah Schindler (Veranstaltungsmanagement/Marketing/Presse bei Ludwig in Köln), Peter Sowade (Vertriebsleiter Buchhandel bei PPM), Jutta Harms (Presse bei Reprodukt & Edition Moderne), Comic-Fachjournalist Martin Jurgeit, Rainer Uebelhöde (buchreport, v.l.)

„Das Interesse der Buchhändler an Graphic Novels wächst. Die Sichtbarkeit im Sortiment ist in den vergangenen Jahren größer geworden“, freut sich Jutta Harms (Reprodukt). Klaus Schikowski (Carlsen), der am heutigen Donnerstag im Rahmen der Leipziger Buchmesse zusammen mit Harms und anderen Comic-Experten auf dem buchreport-Podium über das Potenzial dieser Warengruppe diskutierte, macht ähnliche Beobachtungen: „Graphic-Novel-Regale werden die Regel. Gerade für kleinere Buchhandlungen lohnen sie sich scheinbar sogar mehr als Comic-Regale.“

Sarah Schindler (Ludwig Buchhandlung) erklärt, früher seien Graphic Novels schlichtweg ein Teilsegment des Comic-Sortiments gewesen, inzwischen präsentiere sie Ludwig auch separat – oder je nach Ausrichtung bestimmter Titel im Belletristik-Umfeld. Peter Sowade (PPM) glaubt, die Offenheit sowohl für Graphic Novels als auch für Comics insgesamt sei der Manga-Welle zu verdanken: „Das war ein wichtiger Türöffner.“ Die Schwellenangst von Comic-Lesern, die den stationären Buchhandel lange Zeit gemieden hätten, sei inzwischen gewichen.

Das Wachstum in diesem Segment hat neue Marktteilnehmer auf den Plan gerufen, insbesondere große Publikumsverlage. „Die Konkurrenz ist enorm. Manche Verlage wollen einzelne Titel unbedingt im Programm haben und zahlen horrende Summen für bestimmte Lizenzen“, weiß Schikowski. Sowohl Carlsen als auch Reprodukt reagieren auf diese Entwicklung mit einer Fokussierung auf selbst produzierte Titel. Harms: „Wir konzentrieren uns auf Titel von deutschsprachigen Autoren, mit denen wir eng zusammenarbeiten.“ Schindler bestätigt, dass sich dies im Handel bemerkbar macht: „Die deutschen Autoren verkaufen sich bei uns tatsächlich am besten. Außerdem sind sie angesichts einfacherer Logistik und geringerer Kosten für uns in Bezug auf Veranstaltungen besonders attraktiv.“

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