Hachette Livre gehört zu den weltweit führenden Handels- und Schulbuchverlagen. Beim CEO-Talk auf der Frankfurter Buchmesse stellte sich Konzernchef Arnaud Nourry (Foto: Eric Couderc) den Fragen internationaler Branchenmagazine und sprach über die Entwicklung der vergangenen Jahre, globale Marktentwicklungen und die digitale Transformation des Buchgeschäfts.
Als Nourry vor rund zwölf Jahren das Ruder übernahm, war Hachette Livre ein französischer Verlag, heute ist es ein global handelndes Unternehmen. „Wir bleiben im Kern weiterhin ein französischer Verlag“, so Nourry. „Auch wenn wir heute mehr Bücher auf Englisch als auf Französisch veröffentlichen.“ Insgesamt publiziert Hachette sogar Bücher in zehn Sprachen.
Überwiegend durch Akquisitionen hat das Unternehmen seine heutige Größe erreicht (Hachette nimmt Platz 8 im Ranking der weltgrößten Verlage ein) – und ein Ende der Verlagsübernahmen stellt Nourry nicht in Aussicht. „Die Menschen werden nicht mehr lesen. Wenn man wachsen möchte, muss man andere Verlage übernehmen“, sagt der Konzernchef und denkt dabei an mittelgroße Unternehmen. Eine weitere Konzentration unter den großen Verlagshäusern wie der Zusammenschluss von Random House und Penguin 2013 erwartet der Franzose in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht.
Gedruckte Bücher, die über die ganze Hachette-Gruppe gesehen rund 90% des Umsatzes ausmachen, werden auch weiterhin im Mittelpunkt des Unternehmens stehen, ebenso wie stationäre Händler als wichtiger Vertriebskanal. Das E-Book-Wachstum sei zum Halten gekommen. „Wir müssen aufpassen, dass es uns nicht wie der Musik-, Film- und Magazinindustrie ergeht“, erinnerte Nourry an die sinkenden Digitalpreise der anderen Kreativbranchen und zeigte sich zufrieden über das Agency-Modell mit Amazon in den USA: „Wir dürfen nicht die Kontrolle über die Preise verlieren.“
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