Viel war in den USA in den letzten Wochen darüber spekuliert worden, ob Books-A-Million (BAM), die eher unscheinbare Buchkette aus dem amerikanischen Süden, die Borders-Pleite zu einem landesweiten Expansionskurs nutzen würde. Seit Montag ist klar: Das Familienunternehmen mit Sitz in Alabama nimmt die Herausforderung an.
Nachdem BAM seit Ende Juli bereits eine Handvoll Borders-Standorte übernommen hatte, wurde in dieser Woche mit dem Einstieg in 14 Pachtverträge aus der Borders-Konkursmasse Nägel mit Köpfen gemacht. Die Mehrheit der neuen Buchhandlungen befindet sich an der Ostküste, die für die Südstaatler weitgehend Neuland ist. Das Investment kostet 934 000 Dollar. Spätestens am 1. Oktober sollen die Läden als Books-A-Million Flagge zeigen.
Um für den breiteren Auftritt gerüstet zu sein, hat die Inhaberfamilie Anderson auch die Verantwortlichkeiten im Management neu geregelt: Die wichtigste Personalie ist die Beförderung von BAM-Urgestein Terry Finley, der ab sofort als President und Chief Operating Officer für das Tagesgeschäft verantwortlich ist. Er tritt als President die Nachfolge von Clyde B. Anderson an, der in Personalunion CEO und Chairman bleibt und in erster Linie für die strategische Planung verantwortlich zeichnet.
BAM deckt den Markt mit zwei maßgeschneiderten Formaten ab:
- Books-A-Million Superstores – die erste Großfläche wurde 1988 gegründet, heute gibt es 202 Superstores zwischen 800 und 3600 qm Verkaufsfläche; zu den festen Features gehören die eigenen Coffeeshops „Joe Muggs“ und die überdurchschnittlich großen Kinderbuchabteilungen Kids-A-Million.
- Bookland – aus der einstigen Keimzelle des Unternehmens sind 30 zwischen 350 und 450 qm große (und einträgliche) Filialen übrig geblieben. Sie decken Standorte in der Provinz ab, die für einen Superstore zu klein sind.
Noch in der Entwicklungsphase befindet sich der Filialist 2nd & Charles, mit dem BAM seinen Einstieg in den Gebrauchthandel mit Büchern plant. Die erste Filiale wurde kürzlich auf knapp 2200 qm in Alabama eröffnet, mittlerweile wird in drei Pilotshops Secondhand-Erfahrung gesammelt. Wie es weitergeht, ist vorläufig noch Verschlusssache.
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