Trotz aller ermutigenden Parolen ist die aktuelle Marktlage für die Fachverlage eher Herausforderung als Chance. Für die Verlage mit Medizin-Schwerpunkt zeigt dies etwa ein Blick aufs buchreport-Ranking „Die 100 größten Verlage“: Wachsende Internetkonkurrenz und Sparzwänge in Bildungs- und Gesundheitswesen hinterlassen Spuren.
Kein Wunder also, dass die Medizinverlage verstärkt jenseits ihrer traditionellen Tätigkeitsfelder nach Wachstumsperspektiven suchen. Fündig werden sie dabei immer öfter im Seminargeschäft. Die auf Zahnmedizin spezialisierte Weka-Tochter Spitta (Balingen) etwa forciert das Angebot ihres Unternehmensbereichs Spitta Akademie, zuletzt in der vergangenen Woche durch die Übernahme des Berliner Fernlerninstituts dent.kom.
Spitta baut damit an ein Portfolio von rund 70 Seminaren mit 1000 Teilnehmern pro Jahr an. „Wir haben in diesem Bereich sehr ordentliche Zuwächse“, berichtet Produktmanagement- und Marketingleiter Ludwig Ufholz. Der Markt ist zwar hart umkämpft, u.a. wegen der Weiterbildungsangebote von Zahnärztekammern und Pharmaindustrie. Als Fachverlag habe Spitta aber den Vorteil, aus den Reihen seiner Autoren sehr gute Referenten rekrutieren und auf ein breites Angebot von Informationsmaterial zurückgreifen zu können, erklärt Ufholz.
Mit dem Engagement im Bildungsbereich liegt die Weka-Tochter im Trend. Auch andere Medizinverlage wie Thieme und Schattauer identifizieren das Seminargeschäft als Wachstumsmarkt. Für die ganze Weka-Gruppe beziffert ein Sprecher die Erlöse aus Bildungsveranstaltungen auf 10%.
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