„Three Women – Drei Frauen“ polarisiert: Nahezu alle großen Feuilletons hierzulande haben das Debüt der US-Autorin Lisa Taddeo umfänglich besprochen – und kommen zu Urteilen, die von „aus feministischer Perspektive ein Scheißbuch“ (Juliane Liebert in „Die Zeit“) bis zu „ein fragwürdiges Buch, aber geradezu unwiderstehlich“ (Meredith Haaf, „SZ“) reichen.
Dass das Interesse vorab so groß war, verwundert nicht: Der Titel über weibliches Begehren ist mit reichlich Vorschusslorbeeren gestartet, war nach dem Erscheinen in den USA 2019 von einigen gar schon zum „Klassiker der feministischen Literatur“ erhoben worden. Der Tenor: Taddeo schildere authentisch das Sexualleben von drei realen Frauen, in deren Beziehungen mit Männern auch Macht und Verzweiflung eine Rolle spielen. Taddeo selbst berichtet im Vorwort, dass sie für das Buch sechsmal durch die USA gereist sei und mit vielen Menschen gesprochen habe.
In Großbritannien und den USA stand „Three Women“ weit oben auf den Sachbuch-Bestsellerlisten. Piper dagegen vermarktet die deutsche Ausgabe als Spitzentitel in der Belletristik. Denn: Taddeo, die bislang als Autorin für Magazine aktiv war, hat für die Aufbereitung eine „literarische Form“ gewählt, erklärt Piper-Verlegerin Felicitas von Lovenberg. Meredith Haaf bringt die damit verbundene Frage in der „SZ“ auf den Punkt: „Ist das noch die Geschichte von drei Frauen – oder die Geschichte, die Lisa Taddeo über diese Frauen erzählen will?“ „Three Women“ lockt auch die deutschen Buchkäufer: Direkt nach Erscheinen ist das Buch auf Platz 15 der SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover Belletristik eingestiegen.
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