Die Kündigung der Warenkreditversicherung sei der „größte anzunehmende Unfall“ für ein Handelsunternehmen: „Seit Wochen werden wir nur noch gegen Vorkasse beliefert“, berichtet Betriebsrat Tim Boßmann im Gespräch mit buchreport.de. Zum Hintergrund:
- Eine Warenkreditversicherung bürgt dafür, dass Lieferanten ihre Ware auch dann bezahlt bekommen, wenn der Bezieher dieser Waren nicht mehr zahlt, bzw. nicht mehr zahlen kann.
- Nur unter dem Schutz einer Warenkreditversicherung sind Verlage oder Hersteller bereit, Waren zu liefern, die erst nach dem erfolgreichen Weiterverkauf an die Endkunden bezahlt werden.
- Ein Händler ohne Warenkreditversicherung muss alle Waren vor der Lieferung bezahlen und somit enorm hohe Summen vorstrecken, um ein breites Sortiment anbieten zu können.
Die Kündigung der Warenkreditversicherung sei für Weltbild eine „Katastrophe“, so Boßmann weiter, denn angesichts leerer Kassen könnten nur noch kleinste Mengen ans Lager genommen werden. Artikel, die sich gut verkaufen, gingen daher immer wieder aus und müssten kurzfristig nachbestellt werden. Die Nachlieferung durch die Verlage bzw. Großhändler aber erfolge wiederum nur gegen Vorkasse, sodass bis zu vier Wochen vergingen, bis die Ware wieder verfügbar sei.
Alle Weltbild-Lieferanten seien bereits seit Wochen über die Kündigung von Euler Hermes informiert.
Update: Inzwischen hat die Weltbild-Geschäftsführung auf Anfrage von buchreport.de sich mit einer Stellungnahme gemeldet.
Hier das Statement im Wortlaut:
„Die Darstellung, dass Weltbild Ware nur noch gegen Vorauskasse beziehen kann, ist falsch. Weltbild ist solide finanziert und der Warenbezug und die Warenversorgung für Distanzhandel und Filialen sind gesichert. Wir zahlen unsere Lieferantenforderungen pünktlich und nutzen Zahlungskonditionen aus. Weiterhin informieren wir Banken, Warenkreditversicherer und Lieferanten jederzeit offen und transparent und stehen in engem Austausch.
Das angesprochene Thema ist zwischen uns und unseren Geschäftspartnern sowie Lieferanten bekannt und bereits erfolgreich in Bearbeitung. Wir haben mit jedem Lieferanten eine gute Lösung gefunden, um diese Übergangsphase gemeinsam zu gestalten.
Erste Erfolge bestätigen den eingeschlagenen Restrukturierungskurs und sind bereits sichtbar. Das zeigt sich in den aktuellen Ergebnissen, die über Plan liegen.“
Bei jeglicher schlechter Presse sollte man sich auch einmal fragen, was den Betriebsrat da eigentlich nur noch reitet?!
„Die da Oben“, stehen ja psychologisch immer für Vater und Mutter, während die „kleinen“ die Kinder sind. Wir alle wissen, ein Haushalt kann nicht laufen, wenn die Kinder das volle sagen haben. Genau das ist aber die Krux bei Weltbild. Egal was die „obere Etage“ anstrebt, die kleinen unten motzen, klagen und streiten mit Händen und Füßen! Würde man diese künstliche Grenze gar nicht sehen, würde man einen normalen Selbstwert entwickeln und anerkenen, ja vielleicht verdiene ich keine 250.000 Euro, aber mein Job hat trotzdem einen Sinn und ich gehe gerne hin, wäre vieles einfacher. Denn meine lieben Kollegen so schlecht ist der Job hier nun ja auch nicht! Und wem es nicht gefällt, kann ja gerne mal bei Amazon anheuern.
Dabei sind auch nicht alle Mitarbeiter im Betriebsrat und einige fragen sich wirklich, was das alles soll. Anstatt einfach mal zu schauen, was sich entwickeln kann, werden solche anscheinend Unwahrheiten ans Licht gebracht („zum Wohle aller“) Gesellschafter verunglimpft und jeglicher „Wandel“ abgelehnt.
Für mich persönlich ist dieser Kindergarten eine Zumutung und ich hoffe wirklich, dass der Betriebsrat endlich erwachsen wird. Konflikte – wirkliche Konflikte – löst man nur auf Augenhöhe und mit erwachsenem Verhalten. Nicht mit Sand und Dreck der durch die gegend gerworfen wird. Kein Wunder, dass Droege vielleicht auch die Nase voll hat, ich hätte es auch!
Weltbild ist kein Neverland und schon lang kein Kindespielplatz – es ist ein Arbeitsplatz! Also werdet endlich erwachsen!