Dem Einzelhandel steht ein harter Tarifkonflikt bevor: Die Ziele vom Einzelhandelsverband HDE und der Gewerkschaft Verdi liegen weit auseinander. Die Arbeitnehmervertreter drohen mit Streiks.
Verdi fordert für die 2,7 Mio Beschäftigten im Einzelhandel 6,5 bis 7% mehr Lohn. Der Handelsverband dagegen will sich erst über die Modernisierung der Tarifverträge verständigen und kritisierte die Streikandrohungen der Gewerkschaft als „unangemessen und nicht zielführend“.
„Wer glaubt, die Probleme des veralteten Tarifvertrages mit prozentualen Erhöhungen bei Löhnen und Gehältern regeln zu können, ist auf dem Holzweg“, so HDE-Tarifgeschäftsführer Heribert Jöris. Es sei an der Zeit, dass die Gewerkschaft Verhandlungsbereitschaft bei der Modernisierung der Tarifverträge zeigen, um die Tarifbindung in der Branche wieder zu stärken.
Von den Auseinandersetzungen können auch Buchhandelsbetriebe betroffen sein. Unmittelbar gelten die Einzelhandelstarife aber nur für Buchhandelsbetriebe, die als Mitglieder in Arbeitgeberverbänden des Einzelhandels tarifgebunden sind.
Tarifverträge für Buchhändler:
- Baden-Württemberg: Einzelhandelstarif
- Bayern: Spez. Buchhandelstarif
- Berlin-Brandenb.: Spez. Buchhandelstarif
- Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland: Einzelhandelstarif
- Niedersachsen-Bremen: Einzelhandelstarif
- Norddeutschland*: Spezieller Buchhandelstarif
- Nordrhein-Westfalen: Einzelhandelstarif
- Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: Spezieller Buchhandelstarif
Der Buchhandelstarif gilt nur für Buchhandelsbetriebe, die als Mitglieder des Einzelhandelsverbandes tarifgebunden sind.Der Einzelhandelstarif gilt für Buchhandelsbetriebe, die Mitglied im buchhändlerischen Arbeitgeberverband sind.
* außer Mecklenburg-Vorpommern, wo die buchhändlerische Arbeitgebervereinigung den Einzelhandelstarif übernimmt.
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