Trigger-Warnungen sollen Leser vor aufwühlenden Themen schützen. Einige Verlage setzen solche Warnungen bereits in ihren Büchern ein. Der Psychologe Thomas Weber rät aber zu etwas mehr Zurückhaltung.
Brauchen Bücher Warnhinweise? Die Debatte über Trigger-Warnungen wird seit einiger Zeit verstärkt geführt. Der Begriff Trigger bezeichnet dabei Auslösereize, die eigentlich in der Traumatherapie relevant sind. Traumatische Erlebnisse werden vom Gehirn fragmentiert gespeichert, der Mensch hat keinen kontrollierten Zugriff mehr darauf. Eine Art „Notfallprogramm“ des Körpers, ein Schutzmechanismus. Auslösereize können das traumatische Gefühl aber wieder hervorrufen, es kommt zur „Überflutung“, zum Flashback. Das ursprüngliche Trauma-gefühl ist ungefiltert wieder da. In den USA wurde der Begriff Trigger seit Beginn der Zweitausenderjahre auch im Kontext sexueller Gewalt verwendet, doch längst wird das Thema viel breiter aufgehängt und hat mittlerweile auch verschiedene Medienbereiche erreicht. Besonders augenfällig für ein großes Publikum dürfte die Netflix-Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ sein, in der es um Suizid geht. Schon 2017 versah der Streaming-Anbieter Folgen der Serie mit dem Hinweis auf „verstörende Bilder“, seitdem gehören solche Warnungen zum normalen Bestandteil von TV-Sendern oder Filmstudios.
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