AUFGEFALLEN – das Thema der Woche
Das US-District Court hat das modifizierte Google Settlement abgelehnt. Google hätte einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten, heißt es in der Begründung von Richter Denny Chin. Er wolle nicht belohnen, dass Google ohne Zustimmung urheberrechtliche Werke kopiert. Während der Börsenverein und Internet-Wettbewerber die Entscheidung als „Sieg für das Urheberrecht“ feiern, hoffen US-Autoren- und Verlegerverbände, sich doch noch auf einen Vergleich zu einigen. Die deutsche Tagespresse reagiert mit – teils hämischer – Freude. Zu Recht sei Google für seine „rüde“ Geschäftspolitik bestraft worden. Auch Ihre Meinung ist gefragt: „Wie bewerten Sie das Google Book Settlement?“ ist das Thema der laufenden buchreport-Umfrage.
ANGEKLICKT – die wichtigsten News auf buchreport.de
Umfrage: Umstrittene Börsenvereins-Bildmarke
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Trend: Buchhandel setzt auf das Thema „Landlust“
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Bilanz: Random House feiert „exzellentes Jahr“
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Kundenbindung: AkS kritisiert Ravensburger Verlag
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Studie: Print-Zielgruppe digital noch nicht erschlossen
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ZUGESPITZT – der Kommentar der Woche
Für seine Lobbyarbeit hat der Verband, der wie die ganze Branche unter hohem Veränderungsdruck steht, die Bestnote verdient und eine Leistung erbracht, die von allen Mitgliedern beklatscht wird. Dass die Wahrung und die Verteidigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Kernaufgaben des Verbandes sind, ist Konsens. Über alle anderen Aktivitäten – vor allem über die wirtschaftlichen, mit denen die MVB Mitgliedern ins Gehege kommt – wird in Zukunft noch schärfer diskutiert werden.
Rainer Uebelhöde über den Börsenverein und Google
AUSGESCHWÄRMT – der Blick über den Tellerrand
Vier Wochen, nachdem der pazifische Buchhandelsriese Redgroup Retail Insolvenz angemeldet hat, ist von dem anfänglichen Optimismus, die Buchfilialisten Angus & Robertson und Borders (Australien) sowie Whitcoulls (Neuseeland) als selbstständige Unternehmen halten zu können, nichts übrig geblieben. Stattdessen sucht Konkursverwalter Ferrier Hodgson einen oder mehrere Käufer für die Ladenketten – und hat zumindest in Neuseeland angeblich auch schon eine Reihe von Interessenten. mehr…
ANGEKLOPFT – der Aufsteiger der Woche
Der KiWi-Selbsteinschätzungstest „Können Sie Chef?“ von Helene Endres und Klaus Werle klopft auf Platz 54 der Taschen-Sachbücher an.
VORAUSGEBLICKT – die Termine des Monats
- bis 27.3. Erste Paderborner Literaturtage
- 26.3.–3.4. Münchener Bücherschau Junior
- 28.–31.3. Kinderbuchmesse, Bologna
- 1.–3.4. AkS-Jahrestagung, Erfurt
- 11.–13.4. London Book Fair
- 2.–3.4. II. Frankfurter Kongress
- 5.4. Treffen AK Bild- und Kunstverlage, Frankfurt/Main
- 7.–9.4. Digimedia, Düsseldorf
AUFGELESEN – was sonst noch geschah
Zu einer interessanten Wortschöpfung hat sich die Redaktion der „Zeit“ durch den neuen Roman „Karte und Gebiet“ (DuMont) von Michel Houellebecq inspirieren lassen. Der Autor überrasche mit einem „lendenarmen Roman“, heißt es in „Zeit Literatur“. Toll. Der schlichte Hinweis auf den unterrepräsentierten Körperteil informiert den Leser kurz und knackig, dass Houellebecq ausnahmsweise nicht übers Poppen geschrieben hat. Daran sollten sich andere Kritiker ein Beispiel nehmen. So könnte man Romane, deren Figuren viel unterwegs sind, als „beinreich“ bezeichnen. Oder solche, in denen viel geredet und wenig gehandelt wird, als „armarm“.
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