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Was geschah in KW 24?

AUFGEFALLEN – das Thema der Woche

Der Vorstand der Eichborn AG hat beim Frankfurter Amtsgericht Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Damit wird ein weiteres Kapitel in der turbulenten Eichborn-Geschichte aufgeschlagen. Zuletzt wurde bekannt, dass Mehrheitsaktionär Matthias Koch wegen akuter Insolvenzgefahr die Auflösung der Gesellschaft und die Abberufung des Aufsichtsrats fordert. Das von ihm vorgeschlagene Sanierungskonzept sei vom Management nicht aufgegriffen und umgesetzt worden, ein alternatives Sanierungskonzept sei nicht in Sicht (hier mehr). Die Tagespresse hat den Gang zum Insolvenzgericht größtenteils kommen sehen: Es „rächt sich nun“, dass Eichborn „nicht so richtig“ mit dem Aufbau Verlag habe fusionieren wollen, heißt es in der „Berliner Morgenpost“. Die „Bild“ (17.6.) stellt in der Eile den falschen „Verlierer“ an den Pranger. Kritik erntet Eichborn auch wegen seines Programms (hier mehr).


ANGEKLICKT – die wichtigsten News auf buchreport.de

Club neu sortiert: Bertelsmann löst DirectGroup-Sparte auf
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Botschaft in Büchern: eBuch fordert Preisbindungskommunikation
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Schweiz: Rabattaktion für deutsche E-Books gestoppt
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Der Zukunftskalkulator: Zahlenbasis zu den 55 Thesen
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Wachstumsjahre: Deutsche Buchverlage um 1,5% gewachsen
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AUSGETAUSCHT– das Interview der Woche

Rund 50 Jahre nach dem Start von „Perry Rhodan“ legt der Pabel-Moewig-Verlag Band 2600 der Science-Fiction-Serie vor. Und kündigt das „größte E-Book-Projekt der Welt“ an: In den kommenden Monaten soll die vollständige Serie (mehr als 200.000 Seiten) in digitaler Form vorgelegt werden. Im Interview beschreibt Klaus N. Frick, Chefredakteur der Serie, Risiken und Ziel des Projekts.

Perry-Rhodan-Chefredakteur Klaus N. Frick über die E-Book-Offensive


ZUGESPITZT – der Kommentar der Woche 

Verleger Chad W. Post ist erschreckt vor der großen Anzahl von 99-Cent-Titeln auf der Amazon-Bestsellerliste für den Kindle. Post hat, wie er selbst schreibt, die Hosen gestrichen voll und Angst vor den E-Book-Selbstverlegern, die „das Spiel dominieren“ und für ihn Buch, Verlegen und Lesen entwerten. Aber lohnt das Lamentieren? Die breite Masse bevorzugt nun mal Müll und Schund und will betrogen werden. Warum sollte der ungeregelte E-Book-Markt anders aussehen wie der Schrott im Privatfernsehen? Wir blicken plötzlich auf etwas, das uns Feuilletonbesprechungen, TV-Büchersendungen und die durch den Handel gefilterte SPIEGEL-Bestsellerliste verschwiegen haben: Es gibt auch bei Büchern unglaublich viel Schrott, der jetzt im E-Book-Bereich ohne den „Verlegerfilter“ auf den Markt drängt. Aber es wäre falsch, dies zu bejammern oder gar eine Zensur im Namen der Qualität zu fordern.

Wolfgang Tischer: Von Schwätzern, Spammern und Gehirnzerstörern


AUSGESCHWÄRMT – der Blick über den Tellerrand

Feste Buchpreise in der Schweiz, ja oder nein? In dieser Frage hat voraussichtlich das Volk das letzte Wort. Die Initiatoren gegen die Schweizer Buchpreisbindung haben bereits mehr Unterschriften gesammelt, als für eine Durchsetzung einer Volksabstimmung über das Gesetz nötig wären. mehr…


ANGEKLOPFT – der Aufsteiger der Woche

Meinhard Miegel plädiert in „Exit“ (Ullstein) für „Wohlstand ohne Wachstum“, das Sachbuch startet von Platz 92.


VORAUSGEBLICKT – die Termine des Monats

  • 17.–19.6. Jahrestagung VdÜ, Wolfenbüttel
  • 19.–21.6. Bücherbörse, Hamburg
  • 26.6. Bücherbörse, Berlin-Brandenburg
  • 29.6. Books meets Film, München
  • 30.6. Bücherbörse, Bremen


AUFGELESEN – was sonst noch geschah

Ein nicht nur interessantes, sondern auch amüsantes Lesevergnügen ist „Gehirnflüsterer. Die Fähigkeit, andere zu beeinflussen“ des britischen Psychologen Kevin Dutton (neu bei dtv premium). Meine aktuelle Lieblingsstelle: „Studien haben gezeigt, dass die Weibchen der Glühwürmchen-Gattung Photuris genau die gleichen Lichtsignale aussenden, mit denen die Weibchen der Gattung Photinus ihre Paarungsbereitschaft melden. Wenn nun Photinus-Männchen den Signalen dieser Femmes fatales der Leuchtkäferwelt folgen, erwartet sie alles andere als ein Liebesabenteuer – sie werden gefressen. So eine Verabredung hatte ich auch mal.“

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