AUFGEFALLEN– das Thema der Woche
Die Präsentation des Amazon-Tablet (hier die Details) hat weltweit ein großes Echo gefunden. Die Kommentatoren sind sich weitestgehend einig, dass der „Kindle Fire“ trotz des zeitlichen Vorsprungs von Apple mit dem iPad gute Chancen hat, sich am Markt zu behaupten. Das Tempo, mit dem Amazon das Kindle-Programm ausbaut, zeigt, wie wichtig bei Amazon der Übergang vom teuren Versandhandel (mit hohen Logistikkosten) hin zum vergleichsweise günstigen körperlosen Vertrieb ist. Die Preissetzungen – 79 Dollar für den günstigsten E-Reader und 199 Dollar für das Tablet – dokumentieren, dass die Kindle-Geräte als „Loss Leader“ einzustufen sind: als Artikel, die primär Kunden für andere Artikel (E-Books, Musik, Filme) anwerben sollen (hier ein Kommentar zur Amazon-Strategie und ihrer Bedeutung für Verlage).
ANGEKLICKT – die wichtigsten News auf buchreport.de
Aus einer Hand: Arvato bündelt Aktivitäten rund ums Buch
Unternehmensanleihe: Lübbe will 30 Mio Euro einsammeln
Zittern um Eichborn: Gläubigerausschuss gibt Aufbau einen Korb
Eine Wanne für alle: KNV-Wanne wird der gesamten Branche angeboten
Thomson Reuters: Konzern soll kleinteiliger werden
Neue Konditionen der Leipziger Messebuchhandlung
AUSGETAUSCHT– das Interview der Woche
Ab Oktober bietet Kobo den eigenen E-Reader „Kobo Touch“ auch in Deutschland und Österreich an. Der kanadische E-Book-Spezialist will vor allem über eine enge Social-Media-Verknüpfung bei den Lesern punkten. Im Interview mit buchreport.de erläutert Kobo-Vize-Chef Michael Tamblyn die Strategie (hier mehr…).
ZUGESPITZT– der Kommentar der Woche
Um die Veränderungen in Verlagen und im Buchhandel durch E-Books zu ermessen, ist der Vergleich zur IT-Branche hilfreich. Betrachten wir E-Books und E-Journals als Anwendungssoftware. Tun wir so, als seien die Bits und Bytes eines Roman-E-Books nicht anders als eine Textverarbeitung wie Microsoft Word. Übertragen wir einige Fakten aus der IT-Industrie auf unseren Content. Daraus ergeben sich exemplarisch dargestellte, tiefgreifende Veränderungen im Buchgeschäft.
Hans-Joachim Jauch: E-Books sind Software
GEZWITSCHERT – der Tweet der Woche
willprendergast: Some people more distressed than others over Facebook’s latest faux pas. … http://t.co/aW6ewplM
AUSGESCHWÄRMT – der Blick über den Tellerrand
Auch in Österreich steht der Markt für elektronische Bücher noch in den Anfängen, die Verlage zeigen aber großes Interesse am Ausbau des digitalen Segments. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Österreichischen Verlegerverbands unter 200 österreichischen Verlagen
(hier mehr…).ANGEKLOPFT – der Aufsteiger der Woche
„Wir können nicht alle wie Berta sein“, heißt die Autobiografie von Eva Mattes. Das Ullstein-Buch klopft auf Platz 57 der Sachbuch-Hardcover an.
VORAUSGEBLICKT – die Termine des Monats
- 10.10. Publishers Launch Frankfurt
- 10.10. Children’s Publishing Goes Digital, Frankfurt/Main
- 11.10. Tools of Change for Publishing TOC, Frankfurt/Main
- 11.10. International Rights Directors Meeting, Frankfurt/Main
- 12.–16.10. Frankfurter Buchmesse
- 11./12.10. Jahrestagung der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft, Mainz
- 5.11. eBookCamp, Hamburg
- 10.11. Branchen-Parlament, Frankfurt/Main
- 17./18.11. E:Publish Kongress für neues Publizieren, Berlin
AUFGELESEN – was sonst noch geschah
Das Großartige an Poesie ist, dass man ihr in den immer neuen Situationen des Lebens immer neue Bedeutungsebenen abgewinnen kann. So ruft uns der kalendarische Herbstanfang in der vergangenen Woche William Shakespeares Sonett Nr. 18 ins Gedächtnis: „Soll ich dich einem Sommertag vergleichen, / Der du viel lieblicher und sanfter bist? / Durch Maienblüten raue Winde streichen / und Sommers Pacht hat allzu kurze Frist.“ Da springt den Leser nach einem Sommer wie dem zurückliegenden auf einmal spontan die Frage an: Wenn der Sommer ein Pachtverhältnis ist, von wem kriegen wir dann jetzt unser Geld zurück?
Kommentar hinterlassen zu "Was geschah in KW 39?"