»Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, ist auf jeden Fall gestiegen«
Silvia Menczykalski ist seit 2014 Herstellungsleiterin bei Bastei Lübbe.
Wie schnell konnten Sie auf flexibles, mobiles Arbeiten umschwenken? Was sind die größten Herausforderungen?
Die Prozesse in der Herstellung waren schon zu einem großen Teil digitalisiert, z.B. was die Auftragsübermittlung und das Colourmanagement angeht. Dass dann sehr schnell alle Kollegen ins Homeoffice versetzt werden konnten, ist einem Kraftakt unserer IT zu verdanken. Das funktionierte innerhalb einer Woche. Die Herausforderung bestand vor allem in uns selbst: Chats, Videocalls, virtuelle Meetings. Das kannten wir bisher hauptsächlich in der Theorie. Nach einer kurzen Umgewöhnung läuft es aber sehr gut. Wichtig ist, dass man feste Absprachen zum Austausch und zur gegenseitigen Information festlegt.
Wie werden sich die spezifischen Erfahrungen der „Coronazeit“ auf die künftige Arbeit im Verlag auswirken? Verändert sich ggf. auch die Rolle der Herstellungsabteilung?
Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, ist auf jeden Fall gestiegen, nicht nur in der Herstellung. Wir haben z.B. sehr schnell und ohne große Probleme einen neuen papierlosen Korrekturprozess eingeführt. Diese Erfahrung wird sicher bleiben und Veränderung in Zukunft positiver bewerten lassen.
Die Herstellung ist in technischen Dingen sehr oft der Treiber, und das ist nicht immer konfliktfrei. Auch hier sehe ich durch Corona Veränderungen, die nichtzurückfallen werden. Klar ist aber auch, dass es immer noch Tätigkeiten gibt, die physische Anwesenheit erfordern: Der Austausch über Buchkonzepte mit den Lektoren, die Auswahl von Materialien und Farben. Das ist für die HerstellerInnen schon merkwürdig, sich nur auf Bildschirmdarstellungen zu verlassen.
An der Organisation hat sich nicht allzu viel verändert. Die Hersteller und jeweiligen Teamleiter arbeiten weiter eigenverantwortlich, statt Abteilungsmeetings gibt es jetzt eben Videocalls. Das funktioniert hervorragend.
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