Nicht nur in Deutschland stellen Filialisten nach der Ausbauphase Standorte zur Disposition: Der britische Marktführer Waterstones wird nach einem Bericht des „Bookseller“, in diesem Jahr 20 Läden schließen.
Das Filialnetz von Waterstone’s ist engmaschig: Über 300 Standorte sind auf der Insel und in Irland mit Ladengrößen zwischen 350 qm und knapp 5000 qm (Piccadilly, London) besetzt. Im letzten Geschäftsjahr (24.4.) hatte Waterstones umgerechnet 625 Mio € umgesetzt. In den ersten sechs Monaten des neuen Geschäftsjahres (bis zum 23. Oktober) hatte der britische Buchhandelsmarktführer aber 2,4% weniger in der Kasse als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
Waterstone hat zwar im Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatzrückgang um 0,4% besser abgeschnitten als die Muttergesellschaft HMV, die Musikläden betreibt, steht aber ebenso unter Druck, sich am HMV-Kostensenkungsprogramm zu beteiligen, das 10 Mio Pfund einsparen soll. HMV selbst wird von den 285 Filialen der Musikkette 40 schließen.
Waterstones steht seit längerem unter Druck und hat sechs Geschäftsführer in zehn Jahren verschlissen, die mit einem Strategiepapier nach dem anderen gescheitert sind. Seit Januar 2010 zieht mit Geschäftsführer Dominic Myers erstmals seit Langem wieder Buchhändler statt branchenfremder Einzelhändler die Fäden.
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