Die wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) verlässt 2020 ihr Stammhaus im Darmstädter Verlegerviertel. Das Gebäude genügt in Ausmaß und technischem Standard nicht mehr den Ansprüchen des Vereins, der derzeit modernisiert wird. Das Areal, auf dem sich einst eine Druckerei und Buchbinderei befanden, wurde an einen Immobilienentwickler verkauft. Damit will die wbg ihren Expansionskurs weiter ausbauen.
Nicht nur der technische Standard des Gebäudes ist überaltert, auch die Arbeitssituation für die heute 60 Mitarbeiter entspricht nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Eine Modernisierung des 6.200 m2 großen Areals, auf dem zu Hochzeiten 250 Mitarbeiter beschäftigt waren, ist wirtschaftlich nicht darzustellen. Deshalb wird die wbg im Sommer 2020 einen neuen Standort in Darmstadt beziehen.
1949 als Wissenschaftliche Buchgemeinschaft e.V. in Tübingen gegründet, versorgte der Verein die Bibliotheken der Nachkriegszeit mit wissenschaftlichen Fachbüchern. 1953 wurde der Firmensitz nach Darmstadt verlegt, wo die Stadt der „rauchfreien Industrie“ gute Rahmenbedingungen bot. 1956 verlieh das Land Hessen dem Zusammenschluss von Akademikern den Status eines wirtschaftlichen Vereins. 1961 nahm man auf dem Gelände eine Offsetdruckerei in Betrieb, ein Jahr später folgte eine Buchbinderei.
Im Zuge der wachsenden Kooperation mit dem Buchhandel wird das stationäre Angebot der wbg weiter ausgebaut. Rund 300 Titel pro Shop werden sowohl Mitgliedern als auch Buchhandelskunden und Mitgliedern vorgestellt, Veranstaltungen runden das Angebot ab. Neue Shop-in-Shops sind 2019 geplant in Augsburg, Bielefeld, Dortmund, Freiburg, Friedrichshafen, Hamburg, Heidelberg, Leipzig, Lüneburg, Nürnberg u.v.a.
Noch im Herbst dieses Jahres startet die wbg zudem eine Online-Community, in der sich Mitglieder und Interessenten der wbg untereinander vernetzen können.
Über die wbg:
„Wissen verbindet uns“: Die wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) ist ein Verein mit Tradition und Zukunft. 2019 feiert die wbg 70 Jahre Förderung von Wissenschaft und Bildung. Gegründet 1949 zur Unterstützung der Bibliotheken in der Nachkriegszeit kümmert die wbg sich heute um die Folgen von Digitalisierung und Globalisierung. Als größte geisteswissenschaftliche Community in Deutschland bietet die wbg ihren 85.000 Mitgliedern Entdeckungsreisen in die Welt des Wissens und eine Plattform für Diskussionen, um wichtige Debatten zu geisteswissenschaftlichen und gesellschaftlichen Themen voranzubringen. Seit 2019 vergibt die wbg den mit 40.000 € höchstdotierten deutschsprachigen Buchpreis „WISSEN! Der Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften“, der an Thomas Bauer für sein Buch „Warum es kein islamisches Mittelalter gab“ (Beck Verlag 2018) verliehen wurde.
Der gemeinnützige Fokus des Vereins ermöglicht es, Themen sichtbar zu machen, die Wissenschaft und Gesellschaft bereichern. In den Verlags-Labels wbg Academic, wbg Edition, wbg Theiss und wbg Philipp von Zabern erscheinen jährlich rund 120 Publikationen, die von den Mitgliedern als Wertegemeinschaft ermöglicht werden. Durch die Förderung der Mitglieder verwirklicht die wbg viele Werke, die auf dem Buchmarkt sonst nicht erscheinen könnten. Die Themen reichen von Politik, Geschichte und Archäologie bis zu Literatur, Philosophie und Theologie. Alle erzielten Gewinne der wbg fließen in neue Projekte zurück.
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