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Weiblich, knauserig, jung

Der E-Book-Leser, das unbekannte Wesen, rätselte man bei Random House bislang über eine neue Kundengruppe. Um zu ermitteln, wie sich Verlage und Autoren auf die digitalaffine Zielgruppe einstellen können, hat die US-Verlagsgruppe auf Basis von Bowker-Marktforschungsdaten den E-Book-Leser unter die Lupe genommen
Die Ergebnisse (bezogen auf den US-Markt):
  • Frauenanteil: Die meisten E-Book-Leser in den USA sind Frauen (63%). Zwar sind auch die Print-Leser meist weiblich, aber hier ist der Anteil mit 59% etwas geringer. Die Differenz könnte dadurch erklärt werden, dass die E-Book-Leser meist Intensivleser sind – und unter den Intensivlesern der Frauenanteil höher ist. 
  • Einstellung: Dass der Anteil der Intensivleser unter E-Book-Lesern größer ausfällt, zeigt auch die Tatsache, dass mehr E-Book-Leser (73%) als Printleser (60%) angeben, dass das Lesen eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt. Auch diskutieren sie gerne mit Freunden oder Familienmitgliedern über E-Books (51% zu 37%) und verfolgen die Neuerscheinungen stärker (42% zu 23%).
  • Alter: E-Book-Leser sind im Schnitt jünger als Print-Leser. 60% der E-Book-Leser sind jünger als 45 Jahre. Zum Vergleich: Bei den Print-Lesern liegt der Anteil der Unter-45-Jährigen bei 53%.
  • Einkommen: Auch haben etwas mehr E-Book-Leser als Printleser eine höhere Schulbildung  oder ein höheres Einkommen. Auch dies könnte auf den hohen Anteil der Intensivleser zurückgeführt und auf die Tatsache, dass Besserverdiener eher einen E-Reader oder ein Tablet besitzen.
  • Genres: Spannungsliteratur und generelle Belletristik gehören zu den beliebtesten Genres der E-Book-Leser, auch der Anteil der Romance- und Humor-Fans fällt bei den E-Book-Lesern größer aus. 
  • Ausgaben: Der Anteil der Leser, die für ihr letztes Buch unter 5 Dollar ausgegeben haben, ist bei E-Book-Lesern mit 38% deutlich höher als bei Print-Lesern (18%). Dies könnte auch am größeren Angebot an günstigen E-Books liegen.
© Random House

Kommentare

4 Kommentare zu "Weiblich, knauserig, jung"

  1. Warum werden E-Book-Leser eigentlich immer als knauserig bezeichnet? Weil sie so viele billige Bücher als E-Book laden? Ich lese ebenfalls zunehmend E-Books, bin aber nicht bereit, für E-Books deutlich mehr als ein Taschenbuch zu bezahlen. Schließlich kann ich ein E-Book nicht ausleihen, weite verschenken, weiter verkaufen: Das aber haben die wenigsten Verlage auf dem Sender. Und ich gelte deshalb als knauserig? Nein ich bin einfach nur nicht blöd, für eingeschränkte Nutzung mehr zu bezahlen …

    • Andreas Vent-Schmidt | 4. Februar 2013 um 12:41 | Antworten

      Liebe Frau Vieser,

      vielleicht liegt es daran, daß nicht alle Journalisten statistische Zahlen richtig interpretieren können. Der höhere Verkauf von billigen eBooks kann nämlich auch schlicht am viel größeren Angebot an billigen eBooks (im Vergleich zu Print-Titeln) liegen, nicht am „Geiz“ der Leser.
      Aber: ich habe in meinem Verlag ein Taschenbuch für 12,40 € und denselben Titel als eBook für 4,99 € herausgebracht. Die Print-Auflage ist praktisch ausverkauft, während des eBook trotz massiver Werbung sich nur schleppend verkauft…
      Und mich würde interessieren, welche Verlage für ein eBook *mehr* verlangen, als für das Taschenbuch. Habe ich noch nie gesehen…

      Herzlichen Gruß,
      Andreas Vent-Schmidt, VentVerlag

      • Darauf haben wir hingewiesen. Unter „Ausgaben“ finden Sie den Hinweis, das der höhere Anteil auch am größeren Angebot an günstigen E-Books liegen könnte.

      • Schauen Sie sich den Preis des Romans „Kapital“ an – der ist als ebook fast genauso teuer wie die gebundene Ausgabe.

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