Auf der SPIEGEL-Bestsellerliste Belletristik Hardcover reüssieren in dieser Woche auf den Plätzen 11 bis 14 vier Titel, die allesamt von Autorinnen stammen. Augenfällig ist, dass sich alle vier Romane mit den Lebensgeschichten von Frauen beschäftigen. Daneben gibt es aber weitere inhaltliche Ähnlichkeiten, vor allem zwischen den beiden höchsten Neueinsteigern:
- Über 50 Jahre nach Erscheinen des dänischen Originals ist erstmals auf Deutsch bei Aufbau „Kindheit“ von Tove Ditlevsen erschienen, der erste Band ihrer „Kopenhagen-Trilogie“, in dem die 1976 verstorbene Autorin über ihr Aufwachsen im Kopenhagen der 1920er-Jahre berichtet. Die Literaturkritik jubelt über die Wiederentdeckung auf Platz 11. Die Folgebände 2 („Jugend“) und 3 („Abhängigkeit“) erscheinen Mitte Februar.
- Auch „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ (dtv, Platz 12), der Debütroman von Alena Schröder, ist autobiografisch: Inspiriert von der eigenen Familiengeschichte, erzählt die 1979 geborene deutsche Autorin über vier Generationen von Frauen. Teile der Handlung spielen gleichfalls in den 20er-Jahren, allerdings ist der Schauplatz Berlin.
- Ebenfalls bei dtv erschienen ist „Das Verschwinden der Erde“ (Platz 13) von Julia Phillips, ein weiterer Debütroman, in dem die US-amerikanische Autorin die Lebensgeschichten von Frauen im männerdominierten Sibirien thematisiert.
- Für „Mädchen, Frau etc.“ (Tropen, Platz 14), der von den Geschichten schwarzer Frauen handelt, wurde Bernardine Evaristo mit dem britischen Booker Prize 2019 ausgezeichnet.
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