Andrew Wylie (65) ist einer der weltweit führenden Literaturagenten. Seine 1980 gegründete Wylie Agency (New York, London) vertritt über 700 Schriftsteller, Politiker und Künstler. Im Interview beschreibt der Agent die Folgen der Allianz von Penguin und Random House.
Hat Sie der Schulterschluss von Random House und Penguin überrascht?
Diese spezifische Konstellation hat mich in der Tat etwas überrascht, damit gerechnet, dass etwas in der Richtung passieren würde, habe ich allerdings schon länger. Angesichts des wachsenden Einflusses der großen Händler war ein solcher Deal wohl unvermeidlich.
Diese spezifische Konstellation hat mich in der Tat etwas überrascht, damit gerechnet, dass etwas in der Richtung passieren würde, habe ich allerdings schon länger. Angesichts des wachsenden Einflusses der großen Händler war ein solcher Deal wohl unvermeidlich.
Mit welchen Konsequenzen rechnen Sie nach der Fusion für die Branche?
Aus dem Schulterschluss entsteht ein starker Verlag, der in der Lage ist, bei den digitalen Handelskonzernen bessere Konditionen auszuhandeln. Oder sogar deren Aufgabe selbst übernimmt, und zwar für weniger als die 30%, die diese Händler in Rechnung stellen. Noch besser, wenn dann ein Teil des Ersparten an die Autoren weitergegeben wird.
Aus dem Schulterschluss entsteht ein starker Verlag, der in der Lage ist, bei den digitalen Handelskonzernen bessere Konditionen auszuhandeln. Oder sogar deren Aufgabe selbst übernimmt, und zwar für weniger als die 30%, die diese Händler in Rechnung stellen. Noch besser, wenn dann ein Teil des Ersparten an die Autoren weitergegeben wird.
Und für Sie als Agent?
Die Allianz wird zu weniger Wettbewerb zwischen den Imprints führen, was sich auf die Vorschusszahlungen der Autoren auswirkt. Und es werden weniger Bücher erscheinen. Einige Imprints werden wohl auch auf der Strecke bleiben, aber vermutlich eher nicht die Guten.
Die Allianz wird zu weniger Wettbewerb zwischen den Imprints führen, was sich auf die Vorschusszahlungen der Autoren auswirkt. Und es werden weniger Bücher erscheinen. Einige Imprints werden wohl auch auf der Strecke bleiben, aber vermutlich eher nicht die Guten.
Ist das der Anfang einer neuen Konsolidierungsphase?
Ja. Der Konsolidierungsprozess wird in eine neue Runde gehen. Ich rechne mit weiteren Fusionen und Übernahmen unter den kleineren Verlagshäusern, und zwar weltweit.
Ja. Der Konsolidierungsprozess wird in eine neue Runde gehen. Ich rechne mit weiteren Fusionen und Übernahmen unter den kleineren Verlagshäusern, und zwar weltweit.
Eine umfassende Analyse zur Allianz der Verlage ist im neuen buchreport.express 44/2012 zu lesen (hier zu bestellen).
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