Auch nach vielen Erfahrungen, Erfolgen und Schiffbrüchen bleibt das Geschäft mit E-Books in allen Ländern schwer einzuschätzen. Um ein wenig mehr Klarheit zu schaffen, analysiert der Unternehmensberater Rüdiger Wischenbart im „Global E-Book Report“ (hier zum Download) regelmäßig Amazons jeweilige Marktmacht, die Gerätedurchdringung, das Preisniveau und einige weitere Parameter der digitalen nationalen Buchmärkte.
Die aktuelle Ausgabe der Studie weist weiterhin große Unterschiede der Lage englischsprachiger und europäischer Verlage aus. Letztere seien noch nicht an dem Punkt, durch Digitalprodukte die Umsatzverluste im Printbereich ausgleichen zu können. Deutschland attestiert Wischenbart unter den europäischen Ländern eine digitale Führungsposition, insbesondere im belletristischen Bereich. Hinter den USA und Großbritannien liege der hiesige E-Book-Markt aber wie gehabt weit zurück. Als hierzulande zentrale Themen des Jahres 2014 fasst die Studie zusammen:
- Die Amazon-Debatte (inklusive den daraus resultierenden Überlegungen in Bezug auf eine mögliche Buchhandelsförderung),
- die Weltbild-Krise und ihre Auswirkungen auf den E-Book-Vertrieb,
- die Öffnung der Tolino-Allianz,
- den Markteintritt von Leih- und Aboanbietern (u.a. Kindle Unlimited).
- Verschiedene Pricing-Strategien,
- der wachsende und sich ausdifferenzierende Selfpublishing-Sektor,
- die Hürden beim Sichtbarmachen von Titeln (Discoverability),
- neue Plattformen und Leser-Communitys,
- die Vor- und Nachteile durch die Bilingualität auf einigen Märkten,
- das Ausmaß der E-Book-Piraterie und mögliche Gegenmaßnahmen.
Vor allem wird eines deutlich: Deutschland teuer E-Book-Land -> prima Nährstoff für Piraterie