Dreht sich die Umsatzkurve noch rechtzeitig vor dem entscheidenden Herbstgeschäft wieder nach oben? Trotz Wirtschaftseintrübung und Konsumdepression? Der buchreport-Umsatztrend liegt jedenfalls für August nur noch knapp unter dem Vergleichswert des Vorjahres:
- Nach kräftigeren Umsatzrückgängen im Juni und Juli hat der Sortimentsbuchhandel im August nur 0,6% weniger als im August 2007 umgesetzt.
- Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Umsatz nach den guten Zuwächsen 2005/06 auch bereits im vergangenen Jahr rückläufig war (s. die Tabelle in der Marginalie).
- Andererseits stand in diesem Jahr ein Verkaufstag weniger zur Verfügung, so dass die –0,6% sogar als gefühltes Plus durchgehen könnten.
Kumuliert ergibt sich für den repräsentativ im Sortimentsbuchhandel erhobenen buchreport-Umsatztrend nach acht Monaten immer noch ein unerfreuliches Minus von 3,2%, das sich aber relativiert: Vor einem Jahr stand ein Plus von stolzen 3,4% zu Buche und das Pendel schlägt jetzt zurück: Insgesamt zeigt die Zehnjahreslinie leichte Wellenbewegungen in einem reifen Markt.
Romane bleiben in der Aufwärtsbewegung
Fünf Warengruppen waren im August im Plus, darunter alle belletristisch gefärbten Segmente:
- Hardcover-Romane sind weiterhin im Aufwärtstrend und liegen (begünstigt auch durch den All-Age-Trend) kumuliert jetzt sogar 10% über dem Vorjahr.
- Darunter leiden etwas die Taschenbücher, die trotz leichtem Zuwachs im August im Jahresverlauf etwas unter dem Vorjahr liegen (–1%).
- Kinder- und Jugendbücher haben im August kräftig zugelegt und stellen mit den „Frechen Mädchen“ auch das meistverkaufte Hörbuch des Monats.
Die aktuelle Fachbuch-Schwäche zeigt sich vor allem in der Liste der meistverkauften Titel, durchweg schlanke Bändchen zu Taschenbuch-Preisen, während vor einem Jahr ein 90-Euro-Gesetzeskommentar für kräftigen Umsatz sorgte. Mit Ausnahme des Schulbuchs sind Sachbuchtitel, ob gebunden oder als Taschenbuch, signifikant weniger gefragt.
Bücher haben sich durchschnittlich um 9 Cent verteuert
Der Buchhandel hat nicht nur weniger Umsatz gemacht, sondern auch weniger Bücher bewegt:
- Im August ist die Zahl der verkauften Bücher (Absatz) etwas stärker zurückgegangen als der Umsatz.
- Diese Tendenz gilt mit –4% Absatz auch für das Gesamtjahr.
- Das heißt umgekehrt, dass der Durchschnittspreis eines Buches gestiegen ist, aber nur ganz minimal. Im Laufe dieses Jahres um 9 Cent auf 11,38 Euro, das entspricht +0,8%.
Kräftiger verteuert haben sich die Hardcover-Romane, bei denen allerdings auch Umfänge und Ausstattungsvarianten stärker variieren. Auch Hörbücher haben sich im Schnitt mit +2,5% stärker als der Durchschnitt entwickelt. Bei allen anderen Warengruppen sind die Schwankungen geringfügig.
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