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Weltbild-Chef Christian Sailer über Krisen, Kisten und Käufe …

Christian Sailer (Foto: Uwe Nölke/Team-uwe-noelke.de)

Christian Sailer (Foto: Uwe Nölke/Team-uwe-noelke.de)

Wandel ist der ständige Begleiter der Wirtschaft. Unternehmen müssen sich veränderten Rahmenbedingungen stellen, das hat auch Weltbild in den vergangenen Jahren erfahren. Die Unternehmensgruppe aus Augsburg hat sich vom stationären Filialgeschäft weitgehend entkoppelt und hat in 2022 schon „90% des Umsatzes über seine Onlineaktivitäten erwirtschaftet“, wie CEO Christian Sailer Mitte des vergangenen Jahres betonte. Da hatte er gerade die neue Unternehmenszentrale im Augsburger Süden eröffnet.

Das Filialgeschäft will Weltbild zwar nicht aufgeben (etwa 50 sind noch im Unternehmen), vielleicht sogar bei Erholung wieder stärker in den Fokus rücken, doch die Online-Aktivitäten bestimmen den Alltag. Mit Shopping-Apps will Weltbild auch die Zielgruppe verjüngen, wie Sailer nun in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ verriet. 

Parallel setzt Weltbild am Standort in Augsburg seine neue Logistik um. „Das neue Logistikzentrum wird für uns der Weg sein, eine noch schnellere Lieferung zu den Kundinnen und Kunden sicherzustellen. 80% der Ware wollen wir am gleichen Tag versenden, 100% am nächsten Tag“, sagt Sailer. „Die neue Logistik in Augsburg soll in der zweiten Jahreshälfte 2024 ans Netz gehen. Für uns ist das ein größeres Projekt. Wir investieren einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag.“ So kann das Unternehmen die an Amazon gewöhnten Verbraucher ähnlich schnell bedienen, ist die Hoffnung.

New Work

In der neuen Zentrale wurde auch ein. neues Arbeitsmodell umgesetzt: „Wir praktizieren hier New Work. Am Standort arbeiten rund 400 Mitarbeiter und wir haben 200 Schreibtischplätze, die aber nicht fest vergeben sind. Wir haben eine Regelung, die bis zu 80% Homeoffice ermöglicht. Die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen kommt aber meist zwei bis drei Tage pro Woche ins Büro.“ Derzeit und noch bis Juni sei Kurzarbeit angesagt, die Mitte 2022 begonnen worden sei. Wie lange das so umgesetzt werde, hänge auch von der Kaufzurückhaltung der Verbraucher ab, so Sailer. 

Mit Blick auf das abgelaufene Weihnachtsgeschäft gibt sich Sailer „zufrieden“, auch wenn der Dezember etwas nachgelassen habe. „Die Monate Oktober und November waren erstaunlicherweise noch stärker als der Dezember. Die Menschen haben sich offenbar frühzeitig mit Geschenken eingedeckt.“ Eine gewisse Kaufzurückhaltung habe man bei Weltbild aber auch beobachtet. 

Das Plus im Onlinegeschäft gehe aber nicht einher mit einer erhöhten Retourenquote, wie Sailer betont. „Wir konnten unsere Retourenquoten in den letzten Jahren deutlich senken, inzwischen bewegen sie sich auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau. Die Zahl zurückgesendeter Ware liegt bei uns im einstelligen Prozentbereich.“

Um zurückgesandte Ware wieder in den Umlauf zu bringen, habe Weltbild zuletzt das Recommerce-Unternehmen D2C gekauft, das in Berlin rund 100 Beschäftigte zählt. „D2C Recommerce nimmt unsere Retouren, aber auch die von anderen Anbietern entgegen und bringt sie wieder auf den Markt. Dies ist für uns unter dem Aspekt der Kreislaufwirtschaft und der Nachhaltigkeit sehr wichtig.“

Das ganze Interview bei der „Augsburger Allgemeinen“

Weltbild: Kontakt zum Kunden auf allen Kanälen

 

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