Der Weltbild-Eigner Droege Group will den Versandhändler Gärtner Pötschke kaufen. Profitieren soll davon Weltbild, das mit Saatgut, Blumenzwiebeln und Co. die neu entdeckte Begeisterung der Verbraucher für Natur und Garten noch stärker bedienen will.
Gärtner Pötschke wurde 1912 gegründet und und ist spezialisiert auf den Versand von Pflanzen, Saatgut, Blumenzwiebeln sowie weiteren Produkten rund um Natur und Garten. Zuletzt setzte das Unternehmen in Deutschland etwa 40 Millionen Euro um (2018). Im Frühjahr 2019 wurde ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet, weil die Vorfinanzierung des (umsatzstarken) Frühjahrsgeschäfts nicht rechtzeitig gesichert werden konnte.
Für die Droege Group ist Gärtner Pötschke ein strategischer Zukauf:
- Stärkung des E-Commerce-Geschäfts
- Stärkung des Natur-und-Garten-Portfolios der Weltbild Gruppe.
Heißt konkret: Droege hat den „Megatrend All Nature” ausgemacht und will von dem zunehmenden ökologischen Bewusstsein, der Gartenbegeisterung und dem damit eng verbundenen Wunsch nach Entschleunigung der Verbraucher profitieren. Deshalb seien in dem Bereich auch weitere Zukäufe geplant.
So soll die Integration laufen
Der Buch- und Medienhändler Weltbild (Gruppenumsatz 2018: ca. 450 Mio) hatte bereits angekündigt, seinen wachsenden Nonmedia-Bereich weiter ausbauen zu wollen. Schon heute bietet der Händler Shop-in-shop-Modelle für Marken mit ergänzenden Sortimenten an.
Die Pläne für Gärtner Pötschke:
- Gärtner Pötschke soll als eigenständige Marke mit eigenem Katalog und eigenem Markenauftritt bestehen bleiben.
- Die ungefähr 1 Mio Kundenadressen sollen den bestehenden relevanten Kundenstamm der Weltbild Gruppe von ca. 7 Mio ergänzen.
- Mit den Produkten soll die Sortimentsbreite und -tiefe für die Zielgruppe der Best Ager ausgebaut werden.
Die Kartellbehörden müssen die Übernahme noch absegnen.
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