Die gute Nachricht zum „Welttag des Buches“ am 23. April ist, dass nach dem pandemiebedingten Einbruch der letzten beiden Jahre gedruckte Reiseführer in diesem Jahr wieder spürbar an Popularität gewinnen. Von der positiven Entwicklung profitieren am stärksten die Individualreiseführer. Den größten Zuwachs bei der Steigerung der Marktanteile verzeichnet der Michael Müller Verlag aus Erlangen.
Nach den pandemiebedingten Einschränkungen in den letzten beiden Jahren hofft der stationäre Buchhandel wieder auf volle Geschäfte und klingelnde Kassen. Zumindest die Reisebuchabteilungen dürften in diesem Jahr wesentlich häufiger aufgesucht werden als zuletzt, denn 2022 verspricht ein gutes Tourismusjahr zu werden. Bereits zu Jahresbeginn vermeldeten die großen Reiseveranstalter im deutschsprachigen Raum eine sehr gute Buchungssituation. Es steht daher zu erwarten, dass der Buchmarkt nachzieht und gedruckte Reiseführer wieder eine wichtige Rolle als Umsatzträger spielen werden.
Der Blick auf die Umsatzzahlen seit 2019 verdeutlicht wenig überraschend, dass mit Inkrafttreten pandemiebedingter Reisebeschränkungen seit 2020 auch die Erlöse der Reisebuchbranche in den Keller fielen. Optimistisch stimmen hingegen die Verkaufszahlen aus dem ersten Quartal 2022, denn der Markt für gedruckte Reiseführer steuert ganz allmählich wieder auf das Vor-Corona-Niveau zu. Die größten Zuwächse verzeichnet dabei das Segment der Individualreiseführer. Ein Profiteur der Entwicklung ist der Michael Müller Verlag: Der mittelfränkische Spezialist für Individualreiseführer baute während der Pandemie seine Marktanteile gegenüber den Mitbewerbern aus. Bei den Top-Sellern stellt der Mittelständler bei 70 % aller Buchtitel die umsatzstärkste Reisebuchreihe!
Katharina Hokema, die Geschäftsführerin des Michael Müller Verlags, nennt die Gründe für diese Entwicklung: „Individualreisende“, so die Vertriebsexpertin, „beschäftigen sich intensiver und mit einem größeren Zeitvorlauf mit dem Zielgebiet, wohingegen Pauschalreisende kurzfristiger planen und eher zu kompakten Informationsquellen greifen. Wer individuell verreist, zeigt überdies in der Corona-Pandemie Mut und lässt sich durch die Einschränkungen seltener von seinen Urlaubsplänen abbringen.“ Die Individualreiseführer geben auf das veränderte Reiseverhalten in der Pandemie die beste Antwort, weil Outdoor-Erlebnisse und Mikroabenteuer ebenso in den Büchern Eingang finden, wie Attraktionen der Kategorie „Geheimtipp“ abseits des touristischen Mainstreams. Abstand halten ist auch beim Reisen das Gebot der Stunde! Individualreiseführer bilden außerdem das Zielgebiet in der ganzen Tiefe und Breite ab und weisen nicht punktuell auf die üblichen Highlights hin. Daher ist in den Reisehandbüchern für jeden individuellen Geschmack etwas dabei – für sportliche Wanderer wie für kulturbewusste Genießer. Dem Michael Müller Verlag aus Erlangen kommt außerdem seine Programmausrichtung auf touristische Destinationen im Nahbereich und in Europa zugute, denn in der Corona-Pandemie litten die Fernziele überdurchschnittlich stark unter den Reisebeschränkungen.
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