Kaum eine Branche ist so abhängig vom Weihnachtsgeschäft wie der Buchhandel, wo rund ein Viertel der Erlöse im November und Dezember fließen. Daher könnte die seit Mai 2013 nach unten geneigte Umsatzkurve – aktuell liegt der Umsatz kumuliert bei –0,3% – im Jahresfinale doch noch wieder nach oben zeigen. Die Vorzeichen für eine Wende sind gut:
- Die Buchhändler starten optimistisch ins Weihnachtsgeschäft. Eine Umfrage von buchreport unter mehr als 200 Sortimentern zeigt, dass nur 29% mit einem schlechteren Abschneiden als 2012 rechnen, 41% erwarten ein besseres Ergebnis als im Vorjahr.
- Unterteilt nach Umsatzgrößen-Klassen zeigt sich, dass ein hoher Anteil der größeren Buchhandlungen (>1 Mio Euro Jahresumsatz) Umsatzeinbußen im November und Dezember erwartet.
- Besonders das schwache Vorjahresniveau (–2,7% im November, –5,3% im Dezember 2012) könnte den diesjährigen Sprung ins Plus erleichtern.
- Daneben verleiht aber ein starkes Buchangebot (allen voran in der Belletristik) den Buchhändlern nach eigener Einschätzung Flügel: Jeder dritte befragte Buchhändler hält das Buchangebot im Winter für überdurchschnittlich.
- Untermauert wird die Hoffnung der Buchhändler durch eine Studie von Ernst & Young, nach der die Verbraucher in diesem Jahr deutlich mehr Geld in Bücher-Geschenke investieren werden als im Vorjahr.
Doch bei allem Hoffen und Hochrechnen bleibt eine große Unbekannte: Werden die Leser ihr aufgestocktes Bücher-Budget auch zur Ladenkasse tragen – oder vermehrt damit die virtuellen Geschenkkörbe der großen Internetversender bezahlen?
Mehr zum Thema im buchreport.express 46/2013 (hier zu bestellen)
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