Für die „FAZ“ hat sich Julia Roebke in den deutschen Online-Buch-Communities umgesehen – und zieht heute in der „Frankfurter“ ein eher ernüchtertes Fazit. Während Leser-Netztreffpunkte wie Librarything in den USA ein Hit seien, stehe der Durchbruch in Deutschland noch aus.
Beim größten deutschen Portal Lovelybooks von Holtzbrinck seien zwar Anmeldung und Erstellen des eigenen virtuellen Bücherregals recht einfach, aber der Austausch mit gleichgesinnten Bücherfreunden verlaufe schleppend. „Im Vergleich zum amerikanischen Vorbild passiert bei Lovelybooks recht wenig. Im Schnitt sind zwischen zwanzig und dreißig Mitglieder online.“
Wenig überzeugend findet die „FAZ“-Autorin auch die von buch.de betriebene Konkurrenz Alexandria, die sich zur Zeit mit 500 Nutzern in der Erprobungsphase befindet. „Leider enttäuschen bei Alexandria im jetzigen Stadium die angebotenen Funktionen. Von einer Community kann noch keine Rede sein. Es gibt keine Foren, keine Möglichkeit, mit den anderen Mitgliedern in Kontakt zu kommen, und so rein gar nichts Privates.“
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 46)
VERLAGE
Aufbau: Die Krise des Verlags sei nur „das letzte und bitterste Beispiel für die verfehlte Privatisierungspolitik der Treuhand“, schimpft Christoph Links. Die DDR-Verlage seien „nur schnell verkauft worden, egal an wen“.
„Die Zeit“ (Seite 41)
Peter Lohmann verlässt die S. Fischer-Geschäftsführung, um zusammen mit Arche-Verleger Nikolaus Hansen ein internationales, an der Lit.Cologne orientiertes Literaturfestival im Hamburger Hafen zu realisieren. Die Finanzierung von „Harbour Front“ ist für die ersten drei Jahre von 2009 an – nach der Zusage durch den Hamburger Senat und einen Sponsor – gesichert.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 46), buchreport.express (Seite 5)
Random House einigt sich mit Gerhard Schröder über Passagen in dem Buch „Der Deutschland-Clan“ von Jürgen Roth, die das Gazprom-Engagement des Altkanzlers betreffen und gegen die er mit rigiden juristischen Mitteln vorgegangen ist.
faz.net
Buch Wien: Aus der Buchwoche wird eine Buchmesse. Erste Pläne für das Lesefest liegen vor.
diepresse.com
BÜCHER & AUTOREN
Josef Winkler I: Die Auszeichnung des Schriftstellers mit dem Büchner Preis stößt auf ein geteiltes Echo.
standard.at
Josef Winkler II: Iris Radisch entdeckt viele Unterschiede zwischen dem diesjährigen Büchner-Preisträger und seinem Vorgänger Martin Mosebach, aber auch ein paar Gemeinsamkeiten.
„Die Zeit“ (Seite 49)
Josef Winkler III: dpa hat den Büchner-Preisträger irrtümlich als schwul geoutet – und sich eiligst korrigiert und entschuldigt.
„Bild“ (Seite 1)
Pascal Mercier: Der Philosoph und Bestsellerautor („Nachtzug nach Lissabon“) mit bürgerlichem Namen Peter Bieri, bricht bei seiner gut besuchten Heidelberger Poetik-Vorlesung eine Lanze für die sprachliche Genauigkeit.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 37)
Andrej Bitow: Der russische Autor und seine deutsche Übersetzerin Rosemarie Tietze erhalten den mit 20 000 Euro dotierten „Brücke Berlin“- Preis.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 39)
Galsan Tschinag: Der auf Deutsch publizierende mongolische Schriftsteller und Schamane erhält den Literaturpreis der deutschen Wirtschaft. Der Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft geht an den Autor Thomas von Steinaecker („Wallner beginnt zu fliegen“). Die Preise sind mit je 10 000 Euro dotiert.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 40)
Annemarie Schwarzenbach: Schweizer Autorin wird von Berliner Literaturhaus geehrt.
tagesspiegel.de
Mario Rigoni Stern: Der italienische Schriftsteller und bedeutende Nachkriegschronist ist gestorben.
spiegel.de
ONLINE
E-Commerce: Mehr Sicherheit würde den Internethandel beleben.
diepresse.com
Firefox: Mit der kostenlosen dritten Version der Internetzugangssoftware greift die gemeinnützige Mozilla-Stiftung die Dominanz von Microsofts Explorer an.
faz.net
Youtube: Agenturen steuern den Erfolg von Internet-Filmchen.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 11)
Internetadressen könnten bald auch in landesüblichen, nicht-lateinischen Schriften zugelassen werden.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 16)
MEDIEN & MÄRKTE
Burda: Der Medienkonzern meldet satte Umsatzsteigerungen und das höchste Konzernergebnis seiner Geschichte. Obwohl Burda das meiste Geld mit Printprodukten verdient, setzt der Konzern verstärkt auf das Internet.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 44)
SZENE
Scrabble: „Nirgendwo wird leidenschaftlicher über Sprache und Wortsinn diskutiert“. Und nirgendwo zerbrechen mehr Freundschaften daran. Der Spiele-Klassiker wird 60.
sueddeutsche.de
Kommentar hinterlassen zu "Wenig los im Web"