Die Leipziger Buchmesse hat 2018 weniger Besucher angezogen als letztes Jahr. Nach Angaben der Messe besuchten in diesem Jahr insgesamt 271.000 Gäste die Hallen und die Veranstaltungen des flankierenden Lesefestivals „Leipzig liest“. Das sind 14.000 Besucher weniger als 2017.
Hauptgrund für die rückläufigen Zahlen war ein Wintereinbruch, der am Messewochenende den Bahnverkehr lahmlegte. Wegen starken Schneefalls und eingefrorener Weichen konnte der Leipziger Bahnhof seit Samstagmorgen weder von Fern- noch von Regionalzügen angefahren werden. Auch am Sonntag war der Verkehr noch eingeschränkt.
Weitere Kennzahlen des Branchentreffs:
- Insgesamt 2635 Aussteller aus 46 Ländern präsentierten zur Buchmesse, der 24. Leipziger Antiquariatsmesse und der 5. Manga-Comic-Convention ihre Neuerscheinungen ihre Neuerscheinungen (2017: 2493 Aussteller aus 43 Ländern).
- Von den insgesamt 271.000 Besuchern, die sich vom stadtweiten Veranstaltungsprogramm anlocken ließen, kamen 197.000 auf das Leipziger Messegelände. 2017 waren es 208.000 Besucher gewesen.
Von der Messe gingen auch 2018 starke politische Signale aus. „Die Leipziger Buchmesse hat in diesem Jahr wieder gezeigt, wie groß das Interesse am Buch und wie hoch seine gesellschaftliche Relevanz ist“, so Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins. „Bücher fördern den Dialog, den wir in unserer Gesellschaft mehr denn je benötigen. Verlage und Buchhandlungen setzen sich intensiv dafür ein, das Buch als Debattenanreger, zuverlässige Quelle für Information und Bildung und als Ruhepol in unserer Multitasking-Gesellschaft wieder stärker im Bewusstsein der Menschen zu verankern.“
Gastland Rumänien im Fokus
Schwerpunktland der Messe war Rumänien. Die Veranstalter präsentierten das Gastland in 70 Veranstaltungen, rund 50 Schriftsteller stellten unter der Überschrift „Romania.Zoom in“ 40 Neuübersetzungen aus der Literaturszene des Landes vor. Viele der angereisten Schriftsteller unterstrichen die Bedeutung der Demokratie sowie Presse- und Meinungsfreiheit, die sie in ihrem Heimatland bedroht sehen. Über Solidarität, Partnerschaft und die Zukunft des Kontinents debattierten auch die Teilnehmer des Programmschwerpunkts „Europa21“, die 2018 zum dritten und letzten Mal stattfand. Raum für Gedankenaustausch und Debatten bot auch das neue Forum Politik- und Medienbildung. Dort stellten sich You-Tube-Stars, Politiker und Influencer der Frage, wie junge Menschen unsere Demokratie mehr gestalten können.
„Leipzig liest“ mit 3400 Veranstaltungen
Direkte Begegnungen mit Autorinnen und Autoren ermöglichte das Lesefest „Leipzig liest“, nach Angaben der Messe das größte in Europa. 3600 Mitwirkende boten in 3400 Veranstaltungen eine Bühne zum Zuhören, Lesen und Debattieren. Dazu gehörten auch ausgezeichnete Autoren wie die vier Gewinner des Preises der Leipziger Buchmesse 2018. Zur 5. Manga-Comic-Com kamen in diesem Jahr 104.000 Besucher.
Im kommenden Jahr findet die Leipziger Buchmesse vom 21. bis 24. März statt. Gastland der Buchmesse 2019 ist Tschechien.
Kommentar hinterlassen zu "Weniger Besucher in Leipzig"