„Rezensionen dokumentieren den Fortschritt in der Wissenschaft. Doch Besprechungen in Periodika stoßen auf nachlassendes Interesse, wohl nicht nur in den Geistes- und Sozialwissenschaften.“, hat Jesse festgestellt. Wenn dann erschienen Kritiken eher in überregionalen Tages- und Wochenzeitungen, die zwar heute auch weniger Platz für Rezensionen einräumten aber zumindest mit größerer Sichtbarkeit, Renommee und Schnelligkeit neben einem Honorar punkteten.
Vor allem aber, so Jesse, finde der wissenschaftliche Revisionsprozess heute digital statt. „Der Vorteil dieser Rezensionen gegenüber den gedruckten: freie Zugänglichkeit, stärkere Wahrnehmung, schnelleres Prozedere, keine Platzprobleme.“ Und die Textsorte „Rezension“ dürfte im Internet bislang nicht ausgereizt sein: So böte sich eine größere Interaktion zwischen dem Rezensenten und dem Rezensierten an, etwa mittels Replik und Duplik. Auch kundige Rezipienten ließen sich bei der Kritik der Kritik einbeziehen.
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