Viel Kundschaft im Laden, kaum Einnahmen in der Kasse – diese Situation dürfte einigen Einzelhändlern bekannt vorkommen. Viele Leute betreten ein Geschäft in erster Linie, um sich die Zeit zu vertreiben oder sich vom Sortiment inspirieren zu lassen, einige begehen bewusst Beratungsklau, andere kommen nur herein, um sich im Winter aufzuwärmen.
Auf all diese nicht kaufbereiten Kunden reagiert ein Essener Händler jetzt mit einem ungewöhnlichen Schritt: Ab sofort verlangt Michael Pütz von denjenigen, die sich in seinem Geschenkartikelladen Ideenreich aufhalten, ohne etwas zu kaufen, 2 Euro „Eintritt“. Die Gebühr entfällt beim Kauf eines Produkts – aber auch, wenn Pütz den Eindruck hat, jemand kommt tatsächlich mit einem Kaufinteresse, findet nur nicht den richtigen Artikel. Stammkunden werden ohnehin nicht zur Kasse gebeten.
Zum Anlass für sein neues Eintrittsschild („NUR BUMMELN kostet ab sofort pro Person 2,- Euro“) nahm Pütz die erschütternde Kunden-Umsatz-Bilanz von vergangenem Freitag (1. April): Rund 50 Bummler, die er in der ersten Tageshälfte in seinem Geschäft zählte, brachten ihm insgesamt nur 12,50 Euro ein. „Ich will mehr Wertschätzung für meine Arbeit und die Kunden zum Nachdenken anregen“, sagte der Ideenreich-Inhaber der „WAZ“. Die erste Bilanz: Die eine Hälfte der Kunden, die den Laden betreten, zeigt Verständnis, die andere macht auf dem Absatz kehrt.
Pütz, der nicht nur Händler, sondern auch Produzent handgefertigter Ruhrgebiets-Souvenirs ist, hofft, sich künftig besser auf die Beratung ehrlich interessierter Kunden sowie die Arbeit in seinem ins Geschäft integrierten Atelier konzentrieren zu können. Gegenüber „Focus“ erklärt er: „Ich will die Kunden nicht bescheißen, sondern zeigen, wie viel Herzblut in meinem Laden steckt. Ich weiß genau, wo meine Produkte herkommen und kann jeden, der hier reinkommt, sehr gut beraten.“
Foto: Unternehmen
1. April??!!
Worst idea ever.