Frankreichs neuer Präsident steht fest – und wird von allen Seiten kritisch beäugt. Auch Buchhändler und Verlage diskutieren den Einfluss, den François Hollande in den kommenden Jahren auf ihre Branche nehmen wird. Im Vorfeld der Wahl äußerten sich Hollande und Aurélie Filippetti, die in seinem Wahlkampfteam für die Bereiche Kultur und Medien verantwortlich war, bereits zu einigen Komplexen. Die von Hollande, der das Buch als „Wissensgut mit einem unermesslichen Wert für die Verbreitung von Kultur“ bezeichnet, abgesteckten Ziele für die Branche umfassen demnach unter anderem
- die Rückkehr zum ermäßigten Steuersatz von 5,5%
- einen Fonds zur Unterstützung der stationären Händler, der mit Hilfe von Abgaben der nicht stationär agierenden Online-Händler finanziert werden soll
- eine kommunal geregelte Mietkostenbeschränkung für Buchhandlungen
- die Aufhebung der umstrittenen „Loi Hadopi“ zur Bestrafung von Urheberrechtsverletzungen im Internet durch Zugangssperren
- die Entwicklung einer zentralen Distributionsplattform für E-Books
- die Digitalisierung geschützter Werke durch das Centre National du Livre.
Nicht nur als politischer Akteur, auch als Buchthema betritt der Staatsmann die Bühne der Branche: Gleich sechs Titel der Verlage Le Cherche midi, L’Archipel, Les éditions du Moment, Flammarion und Les éditions Privat werden in den nächsten Wochen Hollandes Präsidentschaft behandeln. Ein weiterer Titel wurde für den August von Grasset angekündigt. Hollandes eigenes, Ende Februar erschienenes Buch „Changer de destin“ (Robert Laffont) rangiert derzeit auf Platz 23 der französischen Bestsellerliste.
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