Die steigenden Energiepreise sind für den Einzelhandel eine enorme Belastung. Wie Händler schnell und ohne lang geplante Investitionen Energie sparen können, hat die Klimaschutzoffensive des Handels in einer To-do-Liste zusammengefasst. Mit vielen Einzelmaßnahmen soll es so möglich sein, den Energieverbrauch um 15% bis 20% zu reduzieren.
Hier einige Tipps im Wortlaut:
Beleuchtung
- Licht aus in Bereichen, in denen sich keine Personen aufhalten. Gerade nach Ladenschluss sollten Sie die Beleuchtung abschalten. Erinnern Sie auch Ihre Mitarbeiter daran.
Nach Ladenschluss PCs, Drucker, Kassen, Ausstellungsstücke, Screens, Kaffeemaschinen etc. ausschalten. - Installieren Sie Zeitsteuerungen, Dämmerungsschalter, Bewegungsmelder und tageslichtgesteuerte Lampen – damit lassen sich viele Kilowattstunden einsparen.
Heizung
- Jedes Grad Raumlufttemperatur weniger spart ca. 6% Heizkosten.
- Reinigen Sie Ihren Heizkessel vor Beginn der Heizperiode. Ein stark verschmutzter Kessel verbraucht bis zu 20 % mehr Energie.
- Machen Sie einen hydraulischen Abgleich – dieser spart bis zu 20% Energie und wird gefördert!
- Heizung und Klimaanlage sollten nicht gegeneinander arbeiten. Stellen Sie die Kontrolltemperatur für die Klimaanlage 5°C oberhalb der gewünschten Raumtemperatur für die Heizung ein.
- Dämmen Sie Ihre Heizungsrohre. Sind 20 Meter Ihrer Leitungen nicht gedämmt, verbrauchen Sie im Jahr rund 2.000 kWh mehr. Das entspricht ca. 520 Euro.
- Checken Sie die Vorlauftemperatur Ihres Heizkessels. Ist sie dem tatsächlichen Bedarf angepasst? Was zeigen die Thermometer auf den Verkaufsflächen an?
- Nach Ladenschluss hilft eine einfache Regelungstechnik, die Temperatur zu senken.
Lüftungs- und Klimaanlage
- Bei Nutzung der Klimaanlage Fenster und Türen schließen. Die Luftströme erhöhen sonst den Energieverbrauch.
- Regelmäßig Filter, Wärmetauscher und Lüftungsgitter reinigen!
- Bei Klimaanlagen sollten jeden Monat die Kondensatoren gereinigt werden, um Verstopfungen zu verhindern. Verunreinigungen senken die Effizienz erheblich.
- Reinigen Sie jährlich die Verdampferelemente der Klimaanlage. Laut Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) müssen Klimaanlagen regelmäßig von zugelassenem Fachpersonal gewartet werden.
- Nutzen Sie Zeitschaltuhren für Lüftungs- und Klimatisierungsanlagen. Damit können Sie die Luftverhältnisse in Räumen messen und automatisch reagieren. Überprüfen Sie regelmäßig, ob das eingestellte Programm noch Ihren Anforderungen entspricht und passen Sie es ggf. an.
Energieverträge
- Prüfen Sie Lieferverträge und Abrechnungen für Strom- und Wärmeversorgung.
- Vergleichen Sie Ihre Vertragskonditionen und Bezugspreise mit den aktuellen Marktpreisen.
- Wird der Energieeinkauf für Ihren Betrieb sinnvoll bemessen? Gibt es beim Strom eine Jahresbezugsmenge oder werden Sie nach Maximalleistung abgerechnet?
- Analysieren Sie die Zusammensetzung Ihrer Bezugspreise: Stimmt alles mit den Netzentgelten, der Stromsteuer, den Zuschlägen für KWK?
- Überprüfen Sie Ihren Lastgang und vermeiden Sie Lastspitzen: Gibt es tageszeitabhängige Lastspitzen und durch welche Geräte werden sie beeinflusst? Wurde richtig abgelesen und abgerechnet? Die meisten Energieversorger schicken Ihnen auf Nachfrage kostenfrei die Verbrauchsdaten der letzten 12 Monate. Der Bezugspreis richtet sich oft nach den Lastspitzen, sind diese niedriger, wird es günstiger.
- Ist Ökostrom eine Alternative für Sie? Ein Blick in die Tarife lohnt sich.
Alle Tipps gibt es auf der Seite der Klimaschutzoffensive des Handels zum Herunterladen (PDF-Dokument).
Die Initiative richtet sich an kleine und mittelständische Einzelhändler und will praxisnahes Wissen über Energieeinsparmöglichkeiten und Klimaschutzmaßnahmen vermitteln. Gleichzeitig unterstützt die Informationskampagne des Handelsverbands Deutschland (HDE) Handelsbetriebe dabei, Effizienz- und Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.
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