In Berlin hat Nikola Richter einen Verlag für kurze E-Books gegründet. In der Startup-Serie von buchreport.de beschreibt die Verlegerin Fallstricke und Perspektiven von mikrotext.
Ihr Konzept in 3 Sätzen:
mikrotext ist ein Ebookverlag für „short digital reading“, der alle drei Monate zwei kurze Ebooks mit aktuellen, literarischen Lesetexten für das mobile Lesen auf dem Smartphone, Tablet oder E-Reader veröffentlicht. Die ersten beiden Ebooks sind ein Essay von Alexander Kluge und Facebook-Einträge eines jungen syrischen Autors. Erhältlich über Amazon, epubli, Google Play, iBookstore oder Kobo.
Ihr Einstieg in die Branche:
Ich habe ganz klassisch Literaturwissenschaften in Tübingen, Norwich und Berlin studiert, habe die Branche als Autorin gedruckter Bücher gekennengelernt, ein Volontariat bei der Zeitschrift „Kulturaustausch“ gemacht und bin seit vielen Jahren selbstständig als Konzepterin von Blogs, wobei ich auch mit digitalen journalistische Formaten experimentiere. Vergangenes Jahr konnte ich mit einem Stipendium des British Council mehr über digitales Publizieren lernen – und bringe jetzt endlich mit mikrotext die Literatur und das Netz für mich zusammen.
Ihre erste morgendliche Tat im Büro:
Ich arbeite in einem Gemeinschaftsbüro in Berlin-Kreuzberg, das ich auch selbst mitgegründet habe (Glas+Bild): Dort muss ich erstmal mein Laptop anschließen und aufklappen. Wenn ich die erste bin, muss ich auch das Netz „anschalten“ sowie unser historisches schweres Rollgitter vor der Ladentür hochschieben, bzw. –stemmen.
Ihr letztes Telefonat:
Mit dem Leipziger Autor Jan Kuhlbrodt über sein rewriting der Schöpfungsgeschichte, das im Juni bei mikrotext erscheint.
Ihr Geheimtipp für Existenzgründer:
Aufs Bauchgefühl achten.
Ihre größten Stolpersteine:
Wie kommt das Ebook an die Leser, wenn es keine Schaufenster fürs Ebook gibt?
Ihr peinlichster Tweet oder Facebook-Post:
Mehrere haben Zugriff auf das mikrotext-Facebookkonto, so dass es passieren kann, dass mikrotext mikrotext liked. Und das ist peinlich, das lösch ich dann.
Was Google von Ihnen besser nicht wüsste:
Die Frage verstehe ich nicht.
Ihr Unternehmen in 5 Jahren:
Ein deutschsprachiger Ebookverlag der ersten Stunde, der viel Wissen über das digitale Publizieren hat.
Ein solides, interessantes, zeitloses, gut verkaufbares Verlagsprogramm.
Vernetzt mit ähnlichen Unternehmen und Unternehmungen, zur Stärkung des unabhängigen, digitalen Inhalts.
Im buchreport Startup-Check bislang erschienen:
- Kerstin Carlstedt, Interview Lounge
- Jan Karsten, CULTurBOOKS
- Peter Wagner, Das Buch als Magazin
- Stephanie Fehr, Goloseo Verlag
- Hans-Joachim Jauch, Calvendo
- Dirk Paulsen, wesText
- André Hille, Snippy
- Claus Beling, Storyteam
- Thorsten Schreiber, Zeilenwert
- Andreas Von Gunten, buch & netz
- Friederike Zöllner, Buchlokal
- Selma Wels und Inci Bürhaniye, Binooki
- Andreas Stammnitz, Gründer von Puzzlemap
- Michael Dreusicke, Gründer von Paux
- Ulf Behrmann, Verleger des Jesbin Buchverlags
- Andreas Köglowitz, Verleger des Unsichtbar Verlags
- Klaus Schwope, Inhaber und Kreativdirektor von Nutcracker
- Rainer Groothuis, Verleger der Groothuis, Lohfert Verlagsgesellschaft
- Uta Grosenick, Verlegerin von Distanz
- Sewastos Sampsounis, Verleger des Verlags Grössenwahn
- Reginald Grünenberg, Mitgründer von Smart Media Technologies
- Andre Schober, Gründer von Druckfrisches.de
- Michael Romer, Mitgründer von Liviato
- Peter Köbel, Gründer von Michason & May
- Peter Graf, Walde + Graf
- Cao Hung Nguyen, Mitgründer von Epidu
- Karl-Friedrich Pommerenke, Geschäftsführer von triboox.de
- Alexander Schug, Vergangenheitsverlag
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