Teil 4: Wie muss das Urheberrecht reformiert werden?
Die Entmaterialisierung der Bücher in digitale Formate hebt den körperlichen Produkt- und Verfügungscharakter und damit die klassische Verwertung auf: Inhalte sind ohne Qualitätsverlust und Kosten von jedermann leicht zu vervielfältigen und sehr viel unkomplizierter verfügbar zu machen.
Frage: Muss das Urheberrecht reformiert werden? Wenn ja, wie? Wie gewichten Sie das Recht auf geistiges Eigentum gegenüber einem nutzungsorientierten Urheberrecht, insbesondere dem Interesse der Nutzer am Zugriff auf Werke im digitalen Zeitalter?
- CDU/CSU: Weiterentwicklung ist erforderlich
- SPD: Nachhaltige Modernisierung muss zügig erfolgen
- FDP: Das Urheberrecht hat sich bewährt
- Die Linke: Nutzer werden zunehmend selbst zu Urhebern
- Grüne: Persönlichkeitsrechte müssen berücksichtigt werden
- Piraten: Der Realität des Internets gerecht werden
Weitere Wahlprüfsteine lesen Sie in den kommenden Tagen auf buchreport.de. Alle Antworten und Fragen im Überblick finden Sie im buchreport.magazin August 2013 (hier zu bestellen).
Alle bisher erschienen Teile der Serie finden Sie im buchreport-Dossier zur Bundestagswahl 2013.
Was Ebook-Piraterie angeht, ist merkwürdig, dass sich bei diesem internationalen Phänomen irgendjemand Hilfe vom deutschen Urheberrecht verspricht. Ilya Larin und Kollegen dürften viel zu sehr mit Scannen, Posten etc. beschäftigt sein, um wahrzunehmen, was auch immer irgendwann mal da beschlossen wird, wobei man natürlich nicht ausschließen kann, dass sie sowas zur Erheiterung lesen.
Merkwürdig auch, dass bestehende Gesetze (DMCA – Digital Millenium Copyright Act) so gut wie gar nicht von den Verlagen genutzt werden. Damit ließen sich doch große Teile des Problems erledigen?!
Ich habe mitunter den Eindruck, dass die Scholastik eigentlich eine recht pragmatische Angelegenheit war.