Die Pandemie sorgte zuletzt für eine Delle in der Buchhandels-Ausbildung – doch für das Jahr 2021 zeichnet sich ein kleiner Aufschwung ab. Laut Bundesinstitut für Berufsbildung wurden 2021 exakt 438 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen, das sind 63 mehr als 2020 (375). Im Vor-Corona-Jahr 2019 lagen die Zahl übrigens bei 477. So teilt es der Börsenverein mit.
„Nach einem von Unsicherheit geprägten ersten Pandemie-Jahr 2020 hat sich die Ausbildungssituation im vergangenen Jahr wieder deutlich stabilisiert. Das ist ein gutes Zeichen: Denn der Fachkräftemangel ist in allen Wirtschaftsbereichen zu einem der größten Hemmnisse für die weitere Entwicklung geworden. Qualifizierte Nachwuchskräfte sind der Schlüssel für die Zukunft unserer Branche“, sagt Monika Kolb, Bildungsdirektorin des Börsenvereins
Alternative Zugangswege
Parallel zur klassischen Ausbildung werden, so Kolb, alternative Zugangswege wie das Abiturientenmodell ‚Handelsfachwirt‘, die Ausbildung ‚E-Commerce-Kaufmann/-frau‘, duale Studiengänge oder Fachwirtformate verstärkt nachgefragt: „Durch die Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten bleibt die Buchbranche in der Konkurrenz um Nachwuchs attraktiv und zeitgemäß. Dank eines höheren Qualifikationsniveaus können die Absolvent*innen Buchhandlungen und Verlage bei den immer komplexeren Anforderungen besser unterstützen.“
Weiterhin rückläufig sei die Entwicklung bei den Medienkaufleuten. 2021 hätten 459 junge Menschen eine Ausbildung als „Medienkaufmann/ -frau Digital und Print“ begonnen, 24 weniger als 2020. „Auch im vergangenen Jahr hat die Ausbildungsbereitschaft vor allem von Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen unter der Corona-Situation gelitten. Hinzu kommt auch hier die sich fortsetzende Diversifizierung der Wege in die Verlagsbrache“, so Kolb
Über alle Branchen hinweg ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge laut Bundesinstitut für Berufsbildung leicht gestiegen: Insgesamt 473.064 Abschlüsse 2021 stehen 467.484 im Jahr 2020 gegenüber.
Förderung für Ausbildung in der Corona-Krise
Ausbildende Unternehmen haben weiterhin die Möglichkeit, Förderungen aus dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ über die Bundesagentur für Arbeit zu beantragen, wenn sie weiter oder sogar mehr ausbilden. Unternehmen, die bisher keinen oder keine Ausbilder*in in Vollzeit beschäftigen oder deren Vollzeit-Ausbilder*in in naher Zukunft in Rente geht, können darüber hinaus beim Sozialwerk des Deutschen Buchhandels eine einmalige Fördersumme von 400 Euro beantragen.
Weitere Informationen zu den Förderungen sind abrufbar unter https://www.boersenverein.de/bildung-karriere/ausbildung/foerdermoeglichkeiten/
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