In welchem Maße wächst das E-Book eigentlich zu Lasten des klassischen Buchmarktes? Im aktuellen buchreport.magazin verkündet Random House-CEO Markus Dohle die Botschaft, dass Print plus Digital in der Summe mehr als 100% sind und der Buchmarkt-Gesamtkuchen durch die Digital-Produkte sogar wächst.
Diese nicht nur von Dohle verbreitete Erwartung haben die Marktforscher Enders Analysis und Nielsen BookScan jetzt versucht, mit Zahlen des US-Marktes zu unterfüttern. Zwei sehr unterschiedliche Befunde deuten auf genrespezifische Antworten bei der Frage nach Substitutionseffekten:
- Buch-Klassiker gehören zu den am häufigsten heruntergeladenen Kategorien im boomenden E-Book-Markt, haben aber im Printbereich in den vergangenen zwölf Monaten nur um 0,3% nachgegeben und damit sogar besser abgeschnitten als der gesamte Printmarkt (–1,5%) – also keine Kannibalisierung.
- In den ebenfalls bei den amerikanischen E-Book-Konsumenten besonders populären Genres Science-Fiction/Fantasy (alle Alterskategorien) und Romance kann angesichts von stärkeren Print-Absatzeinbrüchen in Höhe von 22,1 bzw. 3,1% dagegen offenbar wohl von einer Substitution von Print durch Elektronik gesprochen werden.
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