Der Wissenschaftsverlag Wiley übernimmt den Open-Access-Dienstleister Knowledge Unlatched (KU). KU hat bisher vor allem bei Bibliotheken Gelder eingesammelt, um OA-Veröffentlichungen in Verlagen zu finanzieren, zuletzt aber auch Software entwickelt, mit der Bibliotheken ihre OA-Aktivitäten steuern können.
Der KU-Kauf reiht sich in Wileys forcierte OA-Bemühungen der vergangenen Jahre ein. Wie alle Wissenschaftsverlage steht der Verlag unter hohem Druck, sein umfangreiches Zeitschriftenportfolio vom traditionellen Abonnement-Geschäftsmodell zu OA umzustellen. Ein großer Schritt im OA-Rennen war für Wiley dabei der lautstark gefeierte erste „Deal“-Abschluss in Deutschland, mit dem Wiley eine führende Rolle im hybrid finanzierten OA eingenommen hat. Anfang des Jahres wurde für 298 Mio US-Dollar mit Hindawi aber etwa auch ein reiner OA-Fachverlag gekauft, der als ein OA-Vorreiter gilt und entsprechendes Wissen mitbringt.
KU bringt jetzt eine weitere Farbe ins Wiley-Geschäft: KU, das durch seine Finanzierungsrunden viel mit Bibliotheken zu tun hat und deren Probleme kennt, hat erst in diesem Jahr die Workflow-Lösung „Oable” gelauncht, mit der Bibliotheken und wissenschaftliche Institutionen ihre OA-Transaktionen verwalten können. Mit Hilfe von „Oable” sollen sie sämtliche OA-Zahlungen verlagsübergreifend im Blick behalten und so ihre internen Abläufe vereinfachen und beschleunigen können.
Wie mittelständisches Open-Access-Publishing sichtbar bleibt
„Wiley und Knowledge Unlatched teilen das Engagement, Open Access für alle einfach und leicht zu machen”, sagt Jay Flynn, Wiley Executive Vice President & General Manager, Research. „Indem wir in die Zukunft von Knowledge Unlatched investieren, vertiefen wir unser Engagement für eine offene Zukunft.”
KU-Geschäftsführer Sven Fund wird das Geschäft innerhalb von Wileys Research-Sparte weiterhin leiten.
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