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Wiley startet neue Dienstleistungssparte

Der internationale Wissenschaftsverlag Wiley gründet eine neue Dienstleistungssparte. Im Zentrum stehen Services rund um Open Access. Zielgruppen sind wissenschaftliche Einrichtungen, aber auch andere Verlage. Deshalb soll Wiley Partner Solutions auch getrennt vom angestammten Wissenschaft-Verlagsgeschäfts operieren.

Guido F. Herrmann (Foto: Wiley-VCH)

Leitet die neue Abteilung Partner Solutions: Guido F. Herrmann (Foto: Wiley-VCH)

Regie führt Dr. Guido F. Herrmann, Geschäftsführer des deutschen Wiley-Ablegers Wiley-VCH, der die weltweiten Aktivitäten von Deutschland aus als Senior Vice President von Partner Solutions leitet. „Der Übergang zu Open Access ist die treibende Kraft im heutigen wissenschaftlichen Publikationswesen”, sagt Herrmann. Allerdings verfügen nicht alle Verlage über die Größe und Mittel, um den Umbau des Geschäfts in Eigenregie zu stemmen. Dort setzt Wiley mit seinen Dienstleistungen an. 

 

»Die großen Probleme des akademischen Verlagssystems lösen«

Das Unternehmen hat in der neuen Abteilung diverse digitale Plattformen, Verlagslösungen und Dienstleistungen gebündelt, um Publikationsprozesse zu verbessern, zu beschleunigen und zu skalieren. Das Angebot umfasst laut Wiley alle Phasen des wissenschaftlichen Publikationsprozesses, von der Manuskripteinreichung bis zur Veröffentlichung und dem Vertrieb. Auch Redaktions- und Produktionsdienste sowie Service rund um den Peer Review gehören u.a. zum Portfolio.

Chef von Wileys Research-Sparte: Jay Flynn (Foto: Peter Ross Portraits/Wiley)

Chef von Wileys Research-Sparte: Jay Flynn (Foto: Peter Ross Portraits/Wiley)

„Als weltweit führender Verlag für gesellschaftliche Publikationen mit über 900 Partnerschaften verfügen wir über die Kompetenz, das Fachwissen und das globale Netzwerk, um den Bedarf an wissenschaftlichen Publikationen in großem Umfang zu decken”, sagt Wiley-Manager Jay Flynn. Er leitet die Wissenschaftssparte, innerhalb derer Partner Solutions angedockt ist. Sein formulierter Anspruch: „die großen Probleme des akademischen Verlagssystems zu lösen”.

Wiley sieht sich insbesondere bei Open Access in einer Vorreiterrolle. Der Verlag war der erste, der in Deutschland eine Nationallizenz für sein digitales Zeitschriften-Portfolio ausgehandelt hat, mit dem Ziel, das Geschäftsmodell auf Open Access umzustellen („Projekt Deal”).

Guido F. Herrmann: »Wir beweisen, dass es funktioniert«

Technologiegetriebene Dienste

Entstanden ist das Partner-Solutions-Portfolio durch organisches Wachstum und Zukäufe. Zu den übernommenen Marken gehören Atypon (Online-Publishing-Plattform), Inera (redaktionelle und XML-Softwarelösungen), J&J Editorial (Dienstleister für Redaktion und Peer-Review-Management), eJournalPress (Anbieter von Software und Unterstützungsdiensten für das wissenschaftliche Publizieren), Knowledge Unlatched (Open-Access-Dienstleister) und Madgex (Career-Center-Dienste).

Mit dem Kauf von Knowledge Unlatched 2021 ist auch die Software „Oable” zu Wiley gekommen, mit der Bibliotheken und wissenschaftliche Institutionen ihre Open-Access-Transaktionen verwalten können. Mit Hilfe von „Oable” sollen sie sämtliche OA-Zahlungen verlagsübergreifend im Blick behalten und so ihre internen Abläufe vereinfachen und beschleunigen können.

Zu Wileys Kunden gehören unter anderem die American Association for the Advancement of Science (AAAS), das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE), die Association for Computing Machinery (ACM) sowie akademische Einrichtungen und Unternehmen aus der Pharma-, Biowissenschafts- und Chemieindustrie.

Mehr dazu lesen Sie im kommenden buchreport.express 42/2022 (ET: Mittwoch, 19. Oktober; E-Paper ab 18. Oktober, 17 Uhr, hier verfügbar).

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